Bundesliga

Nichtangriffspakt: Müssen die Bayern auf Reus verzichten?

Borussia Dortmund steckt momentan in der schwersten sportlichen Krisen seit Jahren. Der BVB hat nach der gestrigen 0:2-Schlappe gegen Eintracht Frankfurt die rote Bundesliga-Laterne fest umklammert. Mindestens genauso bedrohlich ist aber der sich abzeichnende Abgang von Superstar Marco Reus im kommenden Sommer. Zwischen dem FC Bayern und der Borussia aus Dortmund soll es aber seit einem Jahr einen Nichtangriffspakt geben.

von Remo Schatz
3 min.
Gibt es geheimes Abkommen zwischen dem BVB und dem FC Bayern? Maxppp

Wie wichtig Marco Reus für Borussia Dortmund ist, wird einmal mehr dieser Tage sichtbar. Ohne den 25-jährigen Superstar läuft nichts aber auch gar nichts bei der Borussia. Auch wenn sich die ‚Schwarz-Gelben‘ am gestrigen Sonntag bei der 0:2-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt einige Hochkaräter herausspielten, fehlen ohne Reus häufig die zwingenden und kreativen offensiven Aktionen. Der einstige europäische Vorzeigeklub in Sachen explosionsartigem Umschalt- und blitzschnellen Kombinationsspiel ist zu einem Schatten seiner selbst verkommen. Sollte Reus den BVB im Sommer tatsächlich verlassen, könnte es noch düsterer an der Dortmunder Strobelallee werden. Hoffnungen könnte den BVB-Fans nun aber ein geheimes Abkommen machen.

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Wie der ‚Spiegel‘ berichtet, gibt es ein solches Abkommen zwischen BVB-Chef Hans-Joachim Watzke und dem FC Bayern-Vorstandsvorsitzenden Karl-Heinz Rummenigge. Demnach kam es vor gut einem Jahr am Rande der Achtelfinalauslosung der Champions League im Schweizerischen Nyon zu einem vertraulichen Vieraugengespräch. Wie das Hamburger Magazin berichtet, bat Rummenigge um das Gespräch und wollte mit Watzke über Lewandowski sprechen.

Einigung per Handschlag

Rummenigge bekam Wind vom Interesse von Real Madrid am Stürmerstar und soll seinen Dortmunder Kollegen „beschworen“ haben, den Polen nicht nach Spanien ziehen zu lassen, damit die Bayern Lewandowski im Sommer ablösefrei unter Vertrag nehmen können. Im Gegenzug sicherte Rummenigge zu, kein Angebot für Reus abzugeben und nicht in die Verhandlungen mit dem 25-Jährigen einzusteigen. Laut ‚Spiegel‘ wurde das ‚Gentlemen’s Agreement‘ per Handschlag besiegelt.

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Watzke hat das vertrauliche Treffen der beiden Fußball-Funktionäre mittlerweile bestätigt: „Es gab ein Gespräch zwischen uns in Nyon, das ist korrekt. Aber ich werde es nicht weiter kommentieren.“ Auch Rummenigge gibt zu, dass er sich mit seinem Dortmunder Amtskollegen getroffen habe, versichert aber, dass er nur um den Wechsel von Lewandowski ging.

Hat Rummenigge das Abkommen gebrochen?

Fakt ist: Seit Beginn der laufenden Saison herrscht Eiszeit zwischen den beiden letztjährigen Champions League-Finalisten und die Fronten sind verhärtet. Bislang wurde angenommen, dass die Dortmunder verärgert auf die Aussagen zum Thema Reus durch Rummenigge reagieren. „Es ist bekannt, dass der Spieler bei Borussia Dortmund ist und eine Ausstiegsklausel hat, die, so Gerüchte, bei 25 Millionen Euro liegen soll“, enthüllte der Bayern-Boss im August.

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Auch wenn die Sticheleien aus München nicht der feinen englischen Art entsprechen, sind sie im knallharten Fußballgeschäft durchaus legitim. Sollte es allerdings ein geheimes Abkommen zwischen den Bayern und dem BVB geben, erscheinen die immer wieder getätigten öffentlichen Stellungnahmen zum Thema Reus durch Rummenigge in einem ganz neuen Licht. Vor rund vier Wochen äußerte sich Watzke das letzte Mal zu diesem Thema. „Das ist in der nach oben offenen Heuchel-Skala ein ganz hoher Wert“, so der BVB-Boss in der ‚Sport1‘-Sendung ‚Doppelpass‘, der damit auf die Aussage Rummenigges, er wolle beim BVB „nicht für Unruhe sorgen“, reagierte.

Bei der Transferrechnung Reus sind viele Variablen unbekannt. Liegt die feste Ablösesumme tatsächlich bei 25 Millionen? Gibt es ein geheimes Abkommen zwischen den beiden deutschen Topklubs? Und will Reus die Borussia überhaupt verlassen? Sollte es tatsächlich den Nichtangriffspakt geben, wäre ein Wechsel des Offensivstars im kommenden Sommer an die Isar ein Affront sondergleichen. Das Verhältnis der beiden Bundesligisten wäre somit wohl endgültig hinüber.

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