Rodríguez vor Abflug Richtung Premier League?

Als Vorzeigeprodukt der Kaufwut von Felix Magath entwickelte sich Ricardo Rodríguez beim VfL Wolfsburg zu einem der besten Linksverteidiger der Bundesliga, womöglich Europas. Wuchtig, schnell, torgefährlich. Insbesondere die Standards des Linksfußes sind bemerkenswert. Längst sind internationale Topklubs hinter dem 8,5-Millionen-Einkauf her. Allen voran Real Madrid.

Bislang konnten sich die ‚Wölfe‘ dem Lock-Heulen erwehren. Auch weil der VfL bisher mit dem internationalen Wettbewerb zu argumentieren wusste. Nach Platz acht in der Bundesliga ist das aber passé. Obwohl er noch einen bis 2019 gültigen Vertrag in der Autostadt besitzt, wird sich Rodríguez in der Sommerpause wohl verabschieden. Nicht zuletzt deshalb, weil sein Kontrakt eine Ausstiegsklausel beinhaltet.

Empfehlung eines Ex-Wolfsburgers

Für festgeschriebene 25 Millionen Euro kann der 23-Jährige, mit dem auch Borussia Dortmund zuletzt in Verbindung gebracht wurde, die Grün-Weißen verlassen. Für die Interessenten wohl das geringste Hindernis. Für Real ebenso wie für den FC Arsenal. Laut ‚kicker' bahnt sich ein Abschied des Schweizers Richtung London an. Die ‚Gunners' intensivieren dem Fachblatt zufolge ihre Bemühungen um den Linksfuß.

Das liege insbesondere an Andries Jonker, ehemals Übergangscoach beim FC Bayern und Co-Trainer unter Felix Magath in Wolfsburg. Der Niederländer, mittlerweile für Arsenal tätig, soll Arsène Wenger eine Rodríguez-Verpflichtung wärmstens ans Herz gelegt haben.

Gute Perspektive bei Arsenal

Die Londoner dürfen sich über TV-Gelder in Höhe von 132,6 Millionen Euro freuen, Höchstwert der Premier League. Und der sonst verhältnismäßig bescheidene Elsässer scheint gewillt, über seinen Schatten zu springen, und seinen Kader im großen Stil zu verstärken. Den Anfang machte Mitte der Woche Granit Xhaka, der für 45 Millionen von Borussia Mönchengladbach ins Emirates wechselt. Sein Kollege von der ‚Nati*' könnte folgen.

FT-Meinung: Nach viereinhalb Jahren lässt Rodríguez das Kapitel Wolfsburg und wohl auch die Bundesliga aller Voraussicht nach hinter sich. Arsenal wäre eine gelungene Wahl. Mit Kieran Gibbs und Nacho Monreal verfügen die ‚Gunners' hinten links über zwei Akteure, die allenfalls besserer Durchschnitt sind. Einen Linksverteidiger von internationalem Format sucht man dort seit Ashley Cole vergebens. Und dass Xhaka sich für Arsenal entschied, wird die Chancen der Hauptstädter kaum schmälern.