Trotz des jüngsten 3:5 gegen den VfL Wolfsburg herrscht beim SV Werder weiter Aufbruchsstimmung. Grund sind die formidablen Offensivleistungen der Grün-Weißen. Maßgeblich Anteil daran haben Franco di Santo und Davie Selke. Doch ob beide noch lange an der Weser bleiben, ist fraglich.
Bernd Hobsch und Wynton Rufer, Aílton und Claudio Pizarro, Miroslav Klose und Ivan Klasnic – die Sturmduos des SV Werder Bremen sind in der Bundesliga fast schon legendär. Umso schlimmer für die Anhänger der ‚Grün-Weißen‘, dass sie zuletzt jahrelang vergeblich auf feurige Offensivspektakel ihres Teams warten mussten. Doch seit Viktor Skripnik das Ruder übernommen hat, werden im Weserstadion wieder regelmäßig Feuerwerke abgebrannt, auch wenn die Abwehrleistung mitunter leidet.
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Freude macht dabei neben Kunstschütze Zlatko Junuzovic und Flitzer Fin Bartels vor allem das Sturmduo Franco di Santo/Davie Selke. Die beiden 1,90 Meter-Hünen kommen mit so viel Wucht daher, dass es für jede Defensivreihe in Deutschland schwierig wird, ein probates Mittel zu finden. Doch zum Leidwesen der Bremer bahnt sich an, dass der neugefundene Traumsturm im Sommer bereits wieder gesprengt wird. Und wenn es ganz schlecht läuft, könnten sogar beide Leistungsträger ihren Hut nehmen.
RB Leipzig verhandelt mit Selke
Wie die ‚Sport Bild‘ berichtet, hat der ambitionierte Zweitligist Kontakt zu Shootingstar Selke aufgenommen. Die Gespräche sollen dem Fachblatt zufolge „sehr weit“ sein. Dabei hat der athletische Rechtsfuß seinen bis dato auslaufenden Vertrag beim SV Werder erst im September bis 2018 verlängert. Würde er im Sommer gehen, stünde den Hanseaten ein warmer Geldregen ins Haus. Sportlich allerdings wäre Selkes Abschied ein herber Verlust. Und auch bei den Fans dürfte ein Verkauf keine Jubelstürme hervorrufen.
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Thomas Eichin muss also genau abwägen. Zumal die Leipziger nach aktuellem Stand wohl noch mindestens eine Saison lang in der zweiten Liga spielen werden. Vor dem 24. Spieltag beträgt der Rückstand des sächsischen Emporkömmlings auf den Relegationsrang satte acht Punkte. Und dass Selke den Schritt ins Unterhaus anstrebt, ist nicht zu erwarten.
Schwierige Verhandlungen mit di Santo
Selkes Vorbild und Sturmkollege di Santo steht ebenfalls vor entscheidenden Gesprächen. Den 2016 auslaufenden Vertrag mit dem Top-Torjäger will Eichin unter allen Umständen verlängern. „Wir müssen versuchen, Franco di Santo langfristig zu binden, sonst wird es schwer, ihn zu halten“, bestätigt der Werder-Sportchef.
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Interesse signalisieren laut ‚Sport Bild‘ unter anderem Schalke 04, Bayer Leverkusen und der VfL Wolfsburg. Alle drei Klubs haben sowohl sportlich als auch finanziell deutlich bessere Argumente als die Bremer. „Natürlich würde ich gerne wieder international spielen, das habe ich auch immer gesagt. Vielleicht gelingt mir das ja irgendwann mit Bremen“, sagte der treffsichere Argentinier zuletzt. Und: „Ob ich noch lange bleibe, ist auch abhängig von Werder. Ich würde mir schon wünschen, sehr lange in Bremen zu bleiben.“
Dass sich di Santo im aktuellen Bremer Team sehr wohl fühlt, ist dem Gaucho deutlich anzumerken. Er sei grundsätzlich auch ein „sehr dankbarer Typ“, lässt er wissen. Eichin ist also durchaus nicht chancenlos.
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Werder droht emotionales Horrorszenario
Die Bestürzung an der Weser wäre riesengroß, wenn im Sommer tatsächlich di Santo und auch Selke gehen würden. Finanziell könnte sich der Doublesieger von 2004 damit allerdings größtenteils sanieren. Dennoch ist es fraglich, ob Eichin die in Bremen herrschende Aufbruchsstimmung zugunsten der wirtschaftlich Konsolidierung riskieren sollte.
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