SV Werder: Niederlagen zählen Schaaf an

von David Weiss
2 min.
Werder Bremen Thomas Schaaf @Maxppp

Seit fast zwölf Jahren gehen in Bremen die Uhren anders als beim Rest der Bundesliga. Thomas Schaaf und Klaus Allofs übernahmen einen Abstiegskandidaten und formten einen Champions League-Stammgast. In dieser Saison holt die beiden Macher die Vergangenheit ein. Werder steht nur auf Rang 14. Statt der erhofften Konsolidierung setzte es im Trainingslager peinliche Niederlagen. Die Frage nach der Perspektive mit Trainer Schaaf stellt sich bereits vor der ersten Rückrunden-Partie.

Ratlos stand Thomas Schaaf an der Seitenlinie. Seine Gesichtszüge ließen eine Mischung aus Wut, Trauer und Resignation erkennen. Gerade hatte Werder Bremen gegen ein Team aus der Türkei, dessen Namen sich wie ‚Essgeschirr‘ spricht, wie die ‚Bild‘ sarkastisch bemerkt, mit 1:3 verloren. Eskisehirspor trat mit einer B-Elf an, bei Werder spielte die beste Mannschaft.

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Man habe gut und effektiv gearbeitet, erklärte Schaaf, die Partie passe da überhaupt nicht rein. „Vielleicht wollte sich keiner verletzen“, überlegt der Trainer laut, nicht ohne anzufügen: „Das können wir so nicht akzeptieren.“ Sein Kapitän Torsten Frings bringt die gesamte Verunsicherung der Hanseaten auf den Punkt: „Das war ganz schlecht von uns, ich weiß auch nicht, warum.

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Es sind Sätze, die aus der Hinrunde den Werder-Fans viel zu schmerzhaft vertraut scheinen. In diese Kategorie fällt auch die Beurteilung der Partie von Manager Klaus Allofs. „Es fehlten Spielfreude und absolute Bereitschaft. Das ist alles nicht zu verstehen“, so der Werder-Boss. Schon die ganze Hinrunde fehlte in Bremen Einsatzbereitschaft, Lauffreude und Teamgeist. Schaaf gab sich fest überzeugt, dies in der Türkei ändern zu können.

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Wie die ‚Bild‘ an zwei Beispielen aufzeigt, gelang dies nicht. Die Spieler, die im letzten Test nicht zum Einsatz kamen (und nur wenige Tage zuvor gegen den MSV Duisburg nicht minder peinlich mit 1:4 verloren hatten), bekamen für die Partie trainingsfrei, um sich das Spiel anzusehen. Es hätte einer zehnminütigen Busfahrt bedurft. Keiner kam. Offenbar hielt es auch niemand im Werder-Kader für nötig, Fitness-Trainer Benjamin Kugel im Krankenhaus zu besuchen. Dieser war beim Joggen kollabiert.

Bereits jetzt schrillen an der Weser die Alarmglocken. „Wenn wir so in der Liga auftreten, werden wir nicht viele Spiele gewinnen“, bekennt Allofs. Ein Umbruch im Spielerkader sei aber nicht zu realisieren gewesen. „Wir hätten gar nicht die Möglichkeit zu einer kompletten Umwälzung. Aber das wollen wir auch nicht“, erklärt der Manager. Geht der Rückrunden-Auftakt gegen die TSG Hoffenheim verloren, wird die Frage sehr laut werden, ob dann nicht eine andere sportliche Leitung der Mannschaft besser helfen könnte.




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