Vorbild RB Leipzig: Club-Mate steigt bei Viertligist Babelsberg ein

von Lukas Heimbach
3 min.
Club-Mate ziert demnächst das Trikot des SV Babelsberg @Maxppp

Angespornt durch das ambitionierte Projekt der Konkurrenz von RB Leipzig wird der Getränkekonzern Loscher, Produzent der hippen Erfrischungs-Brause Club-Mate, beim SV Babelsberg einsteigen. In ihrem Engagement sehen die Inhaber der Brauerei eine epochal große Aufgabe für den deutschen Fußball. Droht der Bundesliga der nächste Retortenklub?

Der SV Babelsberg 03 dümpelt derzeit durchs Mittelfeld der Regionalliga Nordost. Nach 22 Partien auf Rang neun liegend, scheint die Saison für den Viertligisten bereits gelaufen. Weder Aufstieg noch Abstieg sind wohl realistisch. Vergangenen Samstag gab es ein biederes 0:0 zuhause gegen den BFC Dynamo Berlin.

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Es herrscht Tristesse in der Brandenburger Hauptstadt, rund um den Sportplatz an der Priesterstraße. Doch das soll sich schnellstmöglich ändern, geht es nach Marcus und Sebastian Loscher. Das Brüderpaar leitet gemeinsam die Geschicke bei der mittelfränkischen Traditionsbrauerei Loscher GmbH & Co. KG. Der Getränkekonzern aus Münchsteinach ist insbesondere für sein belebendes Erfrischungsgetränk Club-Mate bekannt, eine Art Eistee, gewonnen aus der südamerikanischen Yerba Mate, mit erhöhtem Koffeingehalt, das sich insbesondere in der urbanen Szene rund um Berlin und mittlerweile auch zahlreichen anderen Großstädten enormer Popularität erfreut.

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„Berlin und Umgebung müssen Rolle in Europa spielen“

Das Umfeld hier in Babelsberg passt einfach. Die Fans sind weltoffen, tolerant, sozial engagiert“, begründete Marcus Loscher auf der Pressekonferenz des SVB am gestrigen Dienstag die Entscheidung, beim Klub aus Potsdam einzusteigen, „genau unsere Zielgruppe.“ Und weiter: „Natürlich haben wir auch über ein Groß-Engagement beim FCN oder in Fürth nachgedacht. Mit Bezug zu unserer fränkischen Heimat sicherlich sinnvoll. Aber hier in Mittelfranken kennt unsere Produkte kaum jemand. Unsere Kernzielgruppe ist nun mal im Großraum Berlin und dort fühlt sich unser Geld entsprechend am wohlsten.

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Die Gebrüder Loscher sehen sich auch in der Pflicht, den Sportstandort Berlin zukünftig in puncto Fußball wieder attraktiver zu machen. „Es kann ja nicht sein, dass die österreichische Konkurrenz wieder hier einfällt, mal eben im Vorbeigehen den deutschen Fußball aufmischt und noch dazu Leipzig zur designierten ostdeutschen Fußball-Hochburg emporsteigen lässt – das ist dosenlos“, unterstrich Sebastian Loscher schmunzelnd die Aufgabe, die er in dem neuen Projekt sieht, „Berlin und Umgebung müssen mittelfristig in der Bundesliga und in Europa eine gewichtige Rolle spielen. Es ist ein Unding, was fußballerisch hier abgeht. Was Hertha verzapft, ist Firlefanz – das kann doch keiner ernst nehmen. Und an der Alten Försterei fühlt man sich im Unterhaus pudelwohl.

„Alves, Osvaldo und Meireles wären ein Traum“

Zunächst einmal wolle man vorfühlen, welcher erfahrene Erst- oder Zweitligaprofi sich locken lassen könnte. Jonathan Schmid (SC Freiburg), Marvin Ducksch (Borussia Dortmund, aktuell an den SC Paderborn ausgeliehen) und Marco Sailer (Darmstadt 98) würden nach Aussage des neuen Sportdirektors Dirk Witek „awesome in unser Konzept fitten“.

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Gegenüber FussballTransfers plant Witek groß: „And who knows – klappt alles so wie wir uns das vorstellen, und wir spielen 2020 in der Bundesliga, probieren wir es auch bei Dani Alves, Pablo Osvaldo und Raúl Meireles. That would be an unbelievable Traum.

Kickt Babelsberg demnächst auf der YOLO-Kampfbahn?

Auch über eine Namensänderung des Karl-Liebknecht-Stadions wird nachgedacht. Vorschläge für einen neuen Namen, die derzeit um Babelsberg schweben, sind etwa YOLO-Kampfbahn, Throwback-Saturday-Sportplatz, Estadio da Losch oder Stadion an der Selfie-Street.

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Wir freuen uns aber auch riesig über weitere Vorschläge und Anregungen von sogenannten Fans und Sympathisanten“, regte Sebastian Loscher zum Mitmachen an, „mein Favorit ist derzeit die Movimento dos Trabalhadores Rurais Sem Terra Multifunktionsarena, oder kurz Modotrust. Damit würden wir uns mit den brasilianischen Landarbeitern solidarisieren.“ Man darf gespannt sein, ob das pfiffige Projekt in Babelsberg ähnlichen Erfolg verzeichnen kann, wie das Leipziger Vorbild.

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