Borussia Dortmund steht im Achtelfinale der Champions League. Durch den hart umkämpften 1:0-Sieg über Sporting CP ist der BVB nicht mehr von Platz zwei der Gruppe F zu verdrängen. FT verteilt Noten an die Spieler des deutschen Vizemeisters.
Tor
Roman Bürki: Zeigte gleich zu Beginn eine ungewohnte technische Schwäche. In der Folge aber wieder sicher mit dem Spielgerät am Fuß. Musste häufig zu langen Bällen Richtung Ramos greifen, da die Portugiesen den BVB früh anliefen. In der 27. Minute hellwach im Eins-gegen-Eins mit Gelson Martins.
Abwehr
Matthias Ginter: Durfte wie im Hinspiel mal wieder als Rechtsverteidiger ran. Bedankte sich früh mit der mustergültigen Flanke auf Ramos, die zum 1:0 führte. Auch in der Folge mit gesundem Offensivdrang ausgestattet, der gefährliche Aktionen vor dem Sporting-Gehäuse heraufbeschwor. In den zweiten 45 Minuten ausschließlich defensiv gebunden.
Sokratis: Der Grieche war der stabilste Teil der Viererkette. Bügelte einige Unsicherheiten seiner Nebenleute resolut aus. Zeigte zudem seine neugewonnenen Qualitäten im Spielaufbau. Im Gegensatz zu Nebenmann Bartra fanden Sokratis‘ lange Bälle vermehrt einen Mitspieler. Heroische Grätsche gegen Carvalho in der 67. Minute, als der Europameister sich auf dem Weg Richtung Dortmunder Tor befand.
Marc Bartra: Beim Spanier häuften sich Unkonzentriertheiten im Ballvortrag mit zunehmender Spieldauer. Geriet Bartra unter Druck, folgten reihenweise halbgare Bälle zum gegnerischen Torwart oder ins Aus. Auch defensiv nicht sattelfest, die Abstimmung mit Guerreiro passte überhaupt nicht. Klärte bei Martins‘ zweiter Großchance aber stark in höchster Not und zog sich daran in der Folge hoch. Im zweiten Durchgang deutlich konsequenter im Zweikampfverhalten und mit einigen vom Publikum wildbejubelten Tacklings.
Raphaël Guerreiro: Verpasste es anfangs, dem BVB-Spiel durch hohes Aufrücken die nötige Breite zu verschaffen. Ließ Gelson Martins trotz seiner tiefen Positionierung immer wieder im Rücken ziehen. Konnte in der Defensivarbeit aber auch nicht auf die Unterstützung von Vordermann Dembélé zählen. Tauchte unmittelbar vor dem Pausenpfiff urplötzlich vor Rui Patrício auf, traf jedoch nur das Außennetz. Spielte im zweiten Durchgang weit eingerückt, da er mit Schürrle nun einen emsigen Arbeiter auf seiner Seite wusste. Gegen Ende wieder links außen in einer Fünferkette.
Mittelfeld
Julian Weigl: Ob des hohen Gegnerpressings nicht immer sicher bei der Ballverarbeitung und im Passspiel. Geschickte Verlagerungen auf die Außenbahnen gelangen dem Jung-Nationalspieler nahezu gar nicht. Versteckte und schonte sich zwar nicht, spielte jedoch unglücklich. Hatte schon bessere Tage.
Christian Pulisic: Sehr quirlig und kombinationsfreudig auf der rechten Außenbahn. Vergab in der 34. Minute die Riesenmöglichkeit zum 2:0, als er nur die Latte traf. Später vorallem defensiv gebunden. Bei den wenigen guten Kontermöglichkeiten fehlte ihm letztlich die Präzision und Konzentration im Abspiel.
Mario Götze: Gute Übersicht vor dem 1:0, als er Ginter auf der rechten Seite bediente. Suchte auf halbrechts ohnehin immer wieder das Zusammenspiel mit seinem Nationalmannschaftskollegen und Pulisic. So auch bei dessen Großchance im ersten Durchgang. Baute wie das gesamte Team in Häfte zwei ab und musste später aus taktischen Gründen runter.
Gonzalo Castro: Lieferte im zentralen Mittelfeld eine unauffällige Partie ab. Seine gefürchteten Schnittstellenpässe kamen am heutigen Abend nicht zum Einsatz. Verpasste es zudem, die Kreise von Spielmacher Carvalho einzudemmen. Musste sichtlich ausgepumpt nach rund 70 Minuten runter.
Ousmane Dembélé: Kam nicht gut ins Spiel, da viel über die gegenüberliegende Seite lief. Bildete mit Guerreiro ein uneingespieltes Tandem. Dazu schlampig im Umgang mit Konterchancen. Unter dem Strich wirkte der 19-Jährige verständlicherweise überspielt. Musste zur Pause folgerichtig Platz für Schürrle machen.
Angriff
Adrián Ramos: Perfektes Kopfball-Timing des Aubameyang-Ersatzes beim Führungstreffer. Ohnehin sehr präsent bei hohen Bällen. Stark in der Luft und in der Ballbehauptung. Zog zudem immer wieder clever Freistöße für den BVB. Als die Borussen im zweiten Durchgang den Faden verloren, erreichten ihn kaum noch brauchbare Zuspiele.
Die Noten
Eingewechselt
André Schürrle für Dembéle: Sollte die unter Dauerdruck stehenden linke Defensivseite des BVB entlasten. Arbeitete zwar fleißig nach hinten, wurde aber vom mittlerweile im Mittelfeld positionierten Guerreiro allein gelassen. Machte das Beste draus. Schoss obendrein einen scharfen direkten Freistoß, bei dem sich Patrício ordentlich strecken musste. Note: 3
Sebastian Rode für Castro: Kam als zusätzliche Absicherung im zentralen Mittelfeld und blieb fehlerfrei. Note: 3,5
Lukasz Piszczek für Götze: Machte aus einer zuweilen überforderten Dreier- eine etwas sicherere Fünferkette. Note: 3,5
Torfolge
- 1:0 Ramos (Kopfball/Ginter)
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