Hannover 96: Die wirtschaftliche Angst vor Platz 6
Die Saison von Hannover 96 gleicht einem Märchen. Die Niedersachsen stehen auf Rang 3 der Bundesliga. Das internationale Geschäft ist zum Greifen nahe. Dies werde kein Dauerzustand sein, gibt sich Sportdirektor Jörg Schmadtke als Realist und fürchtet, noch in dieser Spielzeit auf Rang 6 abzurutschen. Dies wäre wirtschaftlich ein echtes Problem für die Niedersachsen.

Hannover 96 liegt derzeit sieben Punkte vor dem Hamburger SV. Ein Vorsprung, den die Niedersachsen mit allen Mitteln verteidigen wollen, würde dies doch die Qualifikation für das internationale Geschäft bedeuten. Denn die ‚96er‘ fürchten sich vor dem Fluch der guten Tat.
„Wir haben vor Saisonbeginn Prämien für gut 40 Punkte eingeplant“, erklärt Sportchef Jörg Schmadtke im ‚kicker‘. Bereits jetzt hat Hannover aber 44 Punkte gesammelt. „Ein Problem entsteht dann, wenn man den letzten Schritt nicht hinbekommt. Wenn wir nun Sechster oder Siebter würden, wäre es wirtschaftlich bitter“, fürchtet der Manager den Absturz aus den europäischen Plätzen.
Denn auf Dauer werde man nicht zu den Topteams der Liga gehören. „Die Tabelle entspricht meist der Geldrangliste. […] Wir sind nicht in der Lage, einen Haushalt von 50 Millionen auszugleichen, schleppen außerdem noch Altlasten mit uns herum“, berichtet Schmadtke. Am Transferverhalten, vornehmlich auf ablösefreie Spieler zu setzen, werde man deshalb auch in Zukunft nichts ändern.
Diese sollen auch weiterhin vom ehemaligen Aachener durchgeführt werden. Schmadtke ist in Verhandlungen, seinen 2012 auslaufenden Vertrag unbefristet zu verlängern und damit auch zum Geschäftsführer Sport an der Seite von Präsident Martin Kind aufzusteigen. „Das ist ein Szenario, das wir besprechen“, bestätigt der 46-Jährige.
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