Zurück an der Spitze: Neuers verrücktes Jahr 2020

von Lukas Hörster
5 min.
Manuel Neuer beim Flugkopfball @Maxppp

Von 2013 bis 2016 wurde Manuel Neuer viermal in Folge zum Welttorhüter gewählt. Nun dauerte es vier Jahre bis zum fünften Triumph – eine teils schwierige Phase, doch der DFB-Kapitän hat es allen gezeigt. FT blickt auf Neuers Jahr 2020 zurück.

Elf Monate später wirken Manuel Neuers Aussagen aus dem Januar wie aus einer anderen Zeit. Gut, strenggenommen war die Vor-Pandemie-Phase das auch. Doch Neuers Formkurve zeigt auch unabhängig vom Coronavirus seit Monaten nach oben.

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Doch von Beginn: Anfang 2020 teilte der FC Bayern mit, mit Alexander Nübel (24) den Torwart des FC Schalke 04 zum 1. Juli zu verpflichten. Neuer, zehn Jahre älter, seit 2011 im Klub und seit 2017 Kapitän des Rekordmeisters, sah sich dazu genötigt, Stellung zu beziehen.

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„Bin kein Statist“

Schließlich war durchgesickert, dass Nübel eine Einsatzgarantie bekommen haben soll. Es wirkte, als solle Neuer nach und nach abgelöst werden. Zumal der Weltmeister zu diesem Zeitpunkt selbst nur noch einen Vertrag bis 2021 hatte. „Ich bin kein Statist, sondern Protagonist, möchte immer spielen“, stellte Neuer klar.

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Zu diesem Zeitpunkt hatte der gebürtige Gelsenkirchener seine Leistungen längst wieder stabilisiert, nachdem er nach seinen zwei Mittelfußbrüchen im Jahr 2017 nicht mehr zwangsläufig aufgezählt wurde, wenn die Frage nach den weltbesten Torhütern gestellt worden war.

Zoff mit der Bayern-Spitze

Es folgte die Coronapause, während der Neuer bei der ‚Bild‘ polterte: „Jetzt stehen ständig Details aus den aktuellen Gesprächen in den Medien, die oft nicht einmal stimmen. Klar, das ärgert mich. Das kenne ich so nicht beim FC Bayern.“ Zudem beklagte er mangelnde „Wertschätzung“ von Vereinsseite.

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Rund einen Monat später, am 20. Mai 2020, verlängerte Neuer dann doch bei den Bayern. Seinen angeblichen Wunsch nach einem Fünfjahresvertrag bekam der Spielführer nicht erfüllt – doch immerhin auf mindestens drei weitere Saisons konnte sich der 34-Jährige freuen.

Von Nübel sprach schon zu diesem Zeitpunkt kaum jemand mehr, schließlich saß der Thronfolger auf Schalke nur noch auf der Bank. Anders als Neuer, der sich nach dem Restart in Bestform präsentierte und mit seinem Team alles abräumte, was es abzuräumen gibt.

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Überragendes CL-Turnier

Gerade beim Champions League-Turnier in Lissabon hielt Neuer überragend, im Finale (1:0) brachte er Paris St. Germain schier zur Verzweiflung. Eine Form, die er abgesehen vom unglücklichen Tor zum 0:1 gegen RB Leipzig am Samstag (Endstand: 3:3), in die neue Spielzeit mitnahm.

Neuer ist Bayerns Fels in der Brandung und zugleich elfter Feldspieler. Fraglos verdient wurde er deshalb am heutigen Sonntag zum fünften Mal von der IFFHS zum Welttorhüter gekürt. Vier Jahre, nachdem er die Auszeichnung letztmals erhielt und ein Jahr, nachdem ernsthafte Diskussionen über eine Ablösung im Bayern-Tor durch Alexander Nübel geführt wurden, ist Neuer zurück an der Spitze, wieder der Beste Torwart der Welt.

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