FT-Kurve Premier League

Lebenslang für Paquetá? | Raubüberfall in Paris

In England droht Lucas Paquetá selbstverschuldet das Karriereende, währenddessen lässt das CL-Spiel zwischen PSG und Liverpool Europa fassungslos zurück. FT sondiert die Schlagzeilen der internationalen Sportpresse am Donnerstag.

von Luca Hansen
2 min.
PS mit Paquetá und Enrique @Maxppp

Glücksspiel kann süchtig machen

In den vergangenen Jahren kam es immer wieder zu Fällen, bei denen Profis wegen diverser Vergehen abseits des Feldes zu langen Sperren verurteilt wurden. Mario Vuskovic vom Hamburger SV darf beispielsweise bis November 2026 kein Fußball spielen, da ihm ein Dopingvergehen zu Last gelegt wird, das der Kroate jedoch vehement bestreitet und auf offensichtliche Fehler bei der Entnahme der Probe hinweist. Die Italiener Sandro Tonali und Nicolò Fagioli mussten wegen Wettvergehen monatelange Sperren verbüßen. Fagioli soll wegen seiner Spielsucht sogar Schulden in Millionenhöhe angehäuft haben. In den Schatten könnte das aber nun Lucas Paquetá von West Ham United stellen.

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Auch der Brasilianer ist dem Glücksspiel verfallen. Das Problem: Der Mittelfeldspieler soll absichtlich gelbe Karten provoziert und in Brasilien Wetten auf die Verwarnungen platziert haben, damit Verwandte und Freunde von ihm ordentlich abkassieren können. Ein Eklat. Wie ‚Sky Sports‘ berichtet, soll das Verfahren gegen den Linksfuß im März beginnen und sich über drei Wochen ziehen. Die FA, deren Spiele betroffen sind, fordert demnach eine lebenslange Sperre für den 27-Jährigen, der nach wie vor seine Unschuld beteuert. Die angeforderte Herausgabe seines Handys scheiterte jedoch daran, dass Paquetá sein Mobiltelefon kurzfristig entsorgt hatte. Sollten sich die Vorwürfe bewahrheiten, wären das sowohl für West Ham als auch Paquetá ein harter Schlag. Die Londoner würden ihren Leistungsträger verlieren, die Karriere des Kreativspielers wäre vorbei.

Die Gauner aus England

Dass der Fußball seine eigenen Geschichten schreibt, ist bekannt. Neben nicht zu erwartenden Erfolgsstorys bricht der Sport mit dem runden Leder in beständiger Regelmäßigkeit Fans verschiedener Mannschaften das Herz. Nicht immer gewinnt die Mannschaft, die augenscheinlich den besseren Fußball spielt und es mehr verdient hätte. Eine Tatsache, die viele Anhänger mit dem Schicksal hadern lässt. Doch was sich gestern in Paris abgespielt hat, schießt diesbezüglich noch einmal den Vogel ab. 27:2 Torschüsse für Paris St. Germain bei gleichzeitig 70 Prozent Ballbesitz für das Team von Trainer Luis Enrique. Als Sieger ging jedoch letztendlich der FC Liverpool vom Platz, der genau einmal gefährlich vor das Tor von PSG kam und einen seiner zwei Torschüsse des Spiels zum 1:0-Sieg nutzte.

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In Frankreich macht sich medial völlige Verzweiflung breit. Die ‚L’Équipe‘ bezeichnet das Spiel als „englischen Raubüberfall“ und das Endergebnis schlicht als „grausam“. Doch auch über die französischen Landesgrenzen hinaus sorgte das Duell für Aufsehen. Die italienische ‚Gazzetta dello Sport‘ ist ebenso schockiert. „Was für ein Witz“, titelt das Blatt. In England kann man das Glück der Reds kaum fassen. Zum Liverpool-Helden avancierte Torhüter Alisson, der PSG in den Wahnsinn trieb. Als „triumphal und unschlagbar“, huldigte der ‚Guardian‘ den Brasilianer, den FT zum Spieler des CL-Spieltags kürte. Doch auf dieses Glück können sich die Reds nicht verlassen. Im Rückspiel muss eine ordentliche Leistungssteigerung her, schließlich dürfte Paris mit Wut im Bauch an der Anfield Road aufschlagen.

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