Real Madrid: Warum Bellinghams Saisonstart historisch gut ist

von Tristan Bernert
3 min.
Jude Bellingham @Maxppp

Jude Bellingham ist der Mann der Stunde bei Real Madrid. FT blickt auf den historisch guten Saisonstart des ehemaligen Dortmunders.

Nicht wenige Experten schauten skeptisch auf die Entscheidung von Real Madrid, keinen direkten Ersatz für den nach Saudi-Arabien abgewanderten Karim Benzema (35) zu verpflichten. Schließlich war der Franzose seit dem Abgang von Cristiano Ronaldo (38) unumstrittener Topstar der Königlichen und gewann 2022 nicht umsonst den Ballon d’Or.

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Joselu (33), der von Espanyol Barcelona ausgeliehen wurde, ist zurzeit der einzige nominelle Neuner im Kader und hat kaum die Qualität, Benzema zu ersetzen. Dennoch steht Real nach vier Spieltagen mit zwölf Punkten an Tabellenplatz eins und stellt mit acht Toren zusammen mit dem FC Barcelona die zweitbeste Offensive von La Liga (Platz 1: Atlético Madrid (zehn Tore), Anm. d. Red.). Der Grund: Jude Bellingham. Der Ex-Dortmunder hat einen historisch guten Saisonstart hingelegt.

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Auf den Spuren von CR7

Real-Trainer Carlo Ancelotti hat nach dem Abschied von Benzema sein System umgestellt. Das typische 4-3-3 wurde durch ein 4-3-1-2 ersetzt. Der Ansatz des 64-Jährigen: Individuelle Qualität steht über Systemtreue, die besten Spieler sollen auf dem Platz stehen. Zu diesen zählt definitiv auch Bellingham, der bei den Königlichen als alleiniger Zehner zum Einsatz kommt und damit deutlich offensiver als zu BVB-Zeiten.

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Bei Real ist der 20-Jährige zurzeit außerdem der primäre Abschlussspieler unter Ancelotti. Mit gut getimten Läufen in den Strafraum besetzt Bellingham Positionen, in die sonst nur ein echter Mittelstürmer kommt – mit großem Erfolg: Fünfmal traf der Engländer in seinen ersten vier Spielen für Real. In der illustren Geschichte der Königlichen ist das bislang nur Cristiano Ronaldo gelungen. Vereinslegenden wie Raúl, Ronaldo oder auch Alfredo di Stéfano schafften das nicht. Ein Fakt, dem Spaniens größte Sportzeitung ‚Marca‘ am heutigen Donnerstag ihre Titelseite widmet.

Gnadenlos effizient

Bellingham hat einen Lauf. In bislang jedem Saisonspiel traf er für Real, zuletzt in der fünften Minute der Nachspielzeit beim Stand von 1:1 gegen den FC Getafe – das Siegtor. Der gelernte Mittelfeldspieler zeigte sich dabei nicht nur im jüngsten Spiel eiskalt vor dem Tor. Laut dem Statistik-Anbieter ‚understat.com‘ hat Bellingham einen Expected Goals-Wert von 2,32. Er hat also 2,68 Tore mehr geschossen, als er es rein rechnerisch hätte tun dürfen.

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Der Ex-Dortmunder ist damit der einzige Spieler neben Vinicius Junior, der seinen xG-Wert übertrifft. Gnadenlose Effizienz, die aber auch die Frage aufwirft, wie lange er diesen Tor-Output wird beibehalten können.

Spielerisch involviert

Die gute Nachricht für Real-Fans: Bellingham fällt nicht nur als Abschlussspieler auf. Auch seiner eigentliche Rolle als Zehner wird er gerecht. Laut dem Datenanbieter ‚fbref.com‘ ist er jeweils unter den besten drei Spielern der Königlichen, was gespielte progressive Pässe, erhaltene progressive Pässe und progressive Dribblings angeht: Drei Zahlen, die bei der Analyse von Spielern herangezogen werden können, um ihren offensiven Wert für ihre Mannschaft zu bestimmen.

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Immer noch ein Pressingmonster

Bei Borussia Dortmund zeigte Bellingham eindrucksvoll, dass er trotz seines jungen Alters bereits einer der Besten Europas im Spiel gegen den Ball ist. Wer denkt, dass er bei Real seine Pressing-Aufgaben aufgrund seiner offensiveren Rolle vernachlässigen würde, liegt falsch. Bellingham läuft nach wie vor genauso aggressiv und intelligent an wie eh und je. Laut ‚fbref.com‘ hat bei Real kein Spieler in dieser Saison mehr Pässe geblockt als Bellingham (sechs).

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