Fast 500 Millionen Euro gab der FC Liverpool im Sommer für Neuzugänge aus. Am Deadline Day vollendeten die Reds mit Rekordeinkauf Alexander Isak ihre gigantische Shoppingtour. Trainer Arne Slot hat vor allem in der Offensive die Qual der Wahl.

Der FC Liverpool war im abgelaufenen Transferfenster das Maß aller Dinge. Kein anderer Verein legte so viel Geld auf den Tisch wie der amtierende englische Meister. Die im Vergleich zu den anderen Premier League-Schwergewichten sparsamere Transferpolitik, mit der Ex-Coach Jürgen Klopp in den vergangenen Jahren leben musste, wurde gänzlich aufgegeben. Die Reds stellten Trainer Arne Slot eine hochkarätige Star-Truppe zusammen und investierten umgerechnet irrwitzige 482 Millionen Euro in Neuzugänge.
Wirft man einen Blick auf die teuersten Wechsel des Sommers, fällt auf: Die vorderen drei Plätze belegen allesamt Einkäufe des LFC. Mit seinem Deadline Day-Wechsel für 145 Millionen Euro von Newcastle United sprang Alexander Isak (25) auf den ersten Rang. Gefolgt wird er von zwei Bundesliga-Exporten – DFB-Star Florian Wirtz (22), der für 125 Millionen Euro von Bayer Leverkusen kam, und Hugo Ekitiké (23), für den man 95 Millionen Euro an Eintracht Frankfurt überwies.
Starker Saisonstart – Wirtz bislang blass
In die laufende Spielzeit ist Liverpool standesgemäß gestartet. Als einziges Team mit neun Punkten nach drei Spielen stehen die Reds an der Tabellenspitze der Premier League. Dass man sich enorme Qualität dazugeholt hat, wurde dabei genauso ersichtlich wie die Tatsache, dass sich die neu besetzte Mannschaft noch einspielen muss.
Superstar Wirtz konnte noch keine großen Akzente setzen und blieb in der Liga bislang ohne Torbeteiligung. Ekitiké dagegen knüpfte mit zwei Toren und einer Vorlage nahtlos an seine Bundesliga-Leistungen an. Während Linksverteidiger Milos Kerkez (21/für 47 Millionen vom AFC Bournemouth gekommen) einen ordentlichen Start hinlegte, fehlte Rechtsverteidiger Jeremie Frimpong (24/für 40 Millionen von Bayer Leverkusen gekommen) zuletzt verletzungsbedingt.
Wer muss für Isak weichen?
Vor allem in der Offensive ist der Konkurrenzkampf nach dem Last-Minute-Transfer von Isak gewaltig. Neben den Neuzugängen überzeugen auch Klublegende Mohamed Salah (33) und der etablierte Cody Gakpo (26). Trainer Slot muss ein echtes Luxusproblem lösen und hat im 4-2-3-1 die Qual der Wahl. Rekordeinkauf Isak wird in Liverpools Angriff eine zentrale Rolle einnehmen. Muss Ekitiké also trotz des gelungenen Einstands vorerst auf die Bank?
Wohl eher nicht. Sollte Slot nicht auf einen Doppelsturm umstellen, könnte der ehemalige Eintracht-Star auch auf den linken Flügel ausweichen, während Wirtz weiter als Zehner und Salah als Rechtsaußen agiert. Gakpo wäre in diesem Fall der Leidtragende. Dominik Szoboszlai (24) hat seinen Platz im Team nach starkem Saisonstart ebenfalls untermauert, musste zuletzt aber als Rechtsverteidiger einspringen. Klar ist: Aufgrund der langen Saison werden alle auf ihre Einsatzzeiten kommen.
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