„Desolate Vorstellung“: War es das schon für Polanski?
Gerade die erste Hälfte von Borussia Mönchengladbach bei der 4:6-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt war ein Offenbarungseid. Für Eugen Polanski dürften die Chancen auf das Cheftraineramt damit nicht gestiegen sein.

Am Ende beglich Borussia Mönchengladbach immerhin noch Schadensbegrenzung. Ein 4:6 liest sich auf dem Papier schließlich wie ein spektakulärer Schlagabtausch, in Wahrheit war die Partie spätestens nach der ersten Halbzeit entschieden. Zum Pausentee stand aus Sicht der Fohlen ein 0:5 auf der Anzeigetafel, kurz nach der Pause ließ Eintracht Frankfurt noch das 0:6 folgen.
Interimscoach Eugen Polanski ging nach dem Spiel hart mit seinen Spielern ins Gericht: „Wir verlieren ein Spiel durch eine desolate erste Halbzeit, die in der Bundesliga so nichts zu suchen hat. Man kann kein Bundesliga-Spiel gewinnen, wenn man das so spielt wie wir.“
Die Hoffnung auf eine dauerhafte Anstellung hat Polanski, der während dem Spiel zwischenzeitlich mit Sprechchören von den Fans gefeiert wurde, offenbar noch nicht aufgegeben: „Ich hab einen Job zu erledigen - und ich freue mich darüber, diesen Job zu haben. Auch wenn ich jetzt natürlich auch angefressen bin.“
Reitz & Virkus nehmen Polanski in Schutz
Unterstützung erfährt der Coach von Kapitän Rocco Reitz, der die Trainerfrage nicht als Ausrede gelten lassen wollte: „Das war einfach von allem gar nichts. Wir haben überhaupt nichts auf den Platz bekommen. Da muss jeder den Fehler bei sich selbst suchen. Das hat nichts mit der Trainerfrage zu tun.“
Auch Sport-Geschäftsführer Roland Virkus, der der Mannschaft eine „desolate Vorstellung“ bescheinigte, stärkte Polanski gegenüber den Medien vorerst den Rücken, nahm ihn aber auch in die Pflicht: „Der Eugen hat weiterhin fürs Erste unsere 100-prozentige Unterstützung. Doch wir alle, auch Eugen und die Mannschaft, müssen sich der Situation nun stellen - denn wir sind Tabellenletzter.“ Ganz schließen will man die Akte Polanski am Niederrhein also offenbar noch nicht, Werbung konnte der Pole aber gestern nicht für sich machen.
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