Regel statt Zufall: HSV-Abschied wird zum Karrierekick

von Lukas Hörster
2 min.
Walace, Filip Kostic und André Hahn starten bei ihren neuen Klubs durch @Maxppp

Sechs Spieler verkaufte oder verlieh der Hamburger SV nach dem Abstieg aus der Bundesliga für mehr als eine Million Euro Ablöse. Alle sechs starten bei ihren neuen Klubs nun durch. In den vergangenen Jahren passierte das schon öfter. Ob das noch Zufall ist?

Walace (Hannover 96/ 6 Millionen Euro): Der brasilianische Olympiasieger entpuppte sich in Hamburg als Neun-Millionen-Flop und musste zwischenzeitlich nach disziplinarischen Fehltritten mit der zweiten Mannschaft trainieren. In Hannover blüht Walace nun im Zentrum des Spiels auf und schaffte sogar die Rückkehr in die Seleção. 96-Manger Horst Heldt meint: „Bei ihm schauen die großen Vereine nun sicher genau hin.“

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Luca Waldschmidt (SC Freiburg/ 5 Millionen Euro): 2017 schoss der Offensivmann das entscheidende Tor zum Hamburger Klassenerhalt. Nachhaltig konnte sich Waldschmidt aber nicht für die erste Elf empfehlen. In Freiburg läuft es besser: Der 22-Jährige kommt fast in jedem Spiel zum Einsatz und war auch schon an zwei Toren direkt beteiligt. Auch in der U21-Nationalmannschaft läuft es rund für den gebürtigen Siegener.

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André Hahn (FC Augsburg/ 3 Millionen Euro): „Da ist ein dicker Strich drunter. Es gibt Sachen, die passen einfach nicht zusammen. Das habe ich eingesehen. Ich würde definitiv nicht wieder nach Hamburg gehen, da könnten sie Champions League spielen und mir bieten, was sie wollen“, sagte der Rechtsaußen zuletzt über seine Zeit beim HSV. Zurück in Augsburg ist Hahn wieder in Topform. Ein Tor und drei Vorlagen stehen für den physisch starken 28-Jährigen zu Buche.

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Albin Ekdal (Sampdoria Genua/ 2,2 Millionen Euro): Schon bei der WM dürften sich einige HSV-Fans verwundert die Augen gerieben haben. Ekdal, in der Hansestadt eher als Dauerpatient bekannt, spielte für Schweden ein tolles Turnier. Entsprechend mickrig erscheint die Ablöse, die Sampdoria für den 29-Jährigen auf den Tisch legen musste. In der Serie A ist der Sechser gesetzt. Zuletzt spielte er fünfmal in Folge durch.

Bobby Wood (Hannover 96/ 1,2 Millionen Euro Leihgebühr): Zugegeben: Wie schon in Hamburg benötigt der Hawaiianer nun auch in Hannover eine gewisse Anlaufzeit. Am vergangenen Bundesligaspieltag gegen den VfB-Stuttgart platzte dann der Knoten. Wood trug einen Doppelpack zum 3:1-Sieg seiner Mannschaft bei. 96 besitzt eine Kaufoption in Höhe von 7,5 Millionen Euro. Beim HSV gehört der 25-Jährige zu den Topverdienern.

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Filip Kostic (Eintracht Frankfurt/ 1,2 Millionen Euro Leihgebühr): Kostic ist ein relativ einfach gestrickter Spieler. Als klassischer Linksaußen ist er fix unterwegs und schlägt viele Flanken. Beim HSV schaffte es jedoch kein Trainer, den Serben auf Betriebstemperatur zu bringen. Anders Adi Hütter in Frankfurt. Unter dem Österreicher blüht Kostic auf und hält die gegnerischen Abwehrreihen mächtig auf Trab. Zuletzt traf er in der Europa League gegen Lazio Rom (4:1).

Fazit

Blickt man auf die vergangenen Jahre und die Abgänge des HSV, lässt sich deutlich erkennen, dass viele Spieler nach ihrem Abschied aus Hamburg sportlich zulegten. Michael Gregoritsch spielt eine starke Rolle beim FC Augsburg, Kerem Demirbay wurde bei der TSG Hoffenheim zum Nationalspieler, Heung-min Son, Hakan Calhanoglu und Jonathan Tah starteten in Leverkusen durch. Zusammengenommen ist es wohl mittlerweile eher Regel als Zufall, dass Spieler nach ihrer HSV-Zeit aufblühen. Scouten an der Elbe kann sich also lohnen – für andere Vereine.

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