Bei seiner Buchvorstellung musste der ehemalige spanische Präsident Luis Rubiales ordentlich einstecken. Die U17-WM sorgt für negative Schlagzeilen. Die Presseschau am Samstag.
Verwandtschaftstreffen mal anders
Schon über zwei Jahre ist es her, dass Luis Rubiales – damals noch Präsident des spanischen Fußballverbandes - bei der Siegerehrung der Frauen-WM 2023 Kapitänin Jennifer Hermoso auf den Mund küsste. Ein handfester Skandal, Rubiales wurde seines Amtes enthoben und verklagt. Jetzt hat der 48-Jährige sein Buch „Matar a Rubiales“ – übersetzt: Rubiales umbringen – in Madrid vorgestellt. Darin beleuchtet er auch die Kussszene aus seiner Sicht.
Bei der Vorstellung kam es zum nächsten Eklat. Ein Mann aus dem Publikum schrie laut „Sinverguenza“, was so viel wie Schmierfink bedeutet, und warf anschließend drei Eier auf Rubiales. Später stellte sich heraus, dass es sich bei dem Mann um Luis Rubén, den Onkel des Ex-Präsidenten, handelt. „Er ist ein gestörter Mensch, der nicht in Ordnung sein kann“, so Rubiales anschließend gegenüber spanischen Medien über seinen Onkel. Dieser gab bei ‚Telecinco‘ nach dem Vorfall zu Protokoll, er habe auch noch Brotkrümel nach seinem Neffen werfen wollen. Seine Familie kann man sich manchmal nicht aussuchen. Das sehen wohl beide Parteien so.
Schlechte Verlierer
Die U17-WM in Katar ist für die Teenager die erste Chance, sich auf etwas größerer Bühne zu beweisen. Das deutsche Team trifft heute (15:45 Uhr) auf Burkina Faso und kann ins Achtelfinale einziehen. Am ersten Spieltag machte das DFB-Team bereits Bekanntschaft mit der harten Gangart von Kolumbien, am Ende stand ein 1:1 auf der Anzeigetafel. Die Kolumbianer kamen am Ende auch durch die Gruppenphase und trafen gestern auf Frankreich.
Nach einer starken Partie der Südamerikaner stand am Ende trotzdem eine 0:2-Niederlage gegen den Favoriten. Die Gemüter der Kolumbianer erhitzten sich im Laufe der Partie immer mehr und nach dem entscheidenden Treffer der Franzosen in der Nachspielzeit brachen alle Dämme. Auf Videos ist zu sehen, wie zahlreiche Spieler auf den Schiedsrichter und die französischen Gegenspieler losgingen. Die Fans, Familien und Bekannten der französischen Mannschaft eilten von der Tribüne auf das Gelände, um die flüchtenden Spieler zu schützen.
Schiedsrichter Filip Dujic, der schon während des Spiels immer wieder von Spielern angerempelt und geschubst wurde, verteilte noch zwei Rote Karten und brach die Partie anschließend tief in der Nachspielzeit ab. Die ‚L’Équipe‘ berichtete von einer „Massenschlägerei“ – diese wurde allerdings äußerst einseitig geführt. Der französische Verband hat offiziell Beschwerde bei der FIFA eingereicht.
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