Hertha nach dem Klassenerhalt: So geht es nicht weiter

von Niklas Scheifers
1 min.
Hertha-Sportchef Fredi Bobic @Maxppp

Hertha BSC konnte den GAU gerade so abwenden. Der Verein muss sich nun neu sortieren, alles hinterfragen und aus den etlichen Fehlern lernen. Sonst bleibt der Abstieg eine Frage der Zeit.

Wer weiß, welcher Liga Hertha BSC heute angehören würde, wenn sich dieser Freistoß von Marvin Plattenhardt nicht über Daniel Heuer Fernandes hinweg ins Tor gesenkt hätte. Mit dem 2:0 gegen den Hamburger SV ist die Alte Dame dem Worst Case Abstieg um Haaresbreite entronnen. Bedanken kann sie sich beim linken Fuß ihres Außenverteidigers.

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Über die spielerischen Defizite, über den inhomogenen Kader, über fehlende Kontinuität in Berlin Westend ist bereits ausgiebig referiert worden. Ohne Umschweife: Der Verein war in den vergangenen drei Jahren schlicht überfordert mit den 375 Millionen Euro von Investor und Big City Klub-Träumer Lars Windhorst – und nicht zuletzt auch mit sich selbst.

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Es ist schon ein beispielloser Vorgang, dass ein finanziell derart aufgemotzter Verein sich sportlich nicht nur nicht verbessert, sondern stetig, Jahr für Jahr, schwächer abschneidet. Bei der anstehenden Mitgliederversammlung am kommenden Sonntag wird die Anhängerschaft dies bitterböse quittieren. „Was gibt es Schöneres, als sich beschimpfen zu lassen“, freut sich schon Sportvorstand Fredi Bobic voller Sarkasmus.

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Hertha am Scheideweg

Bobic und Co. werden eine klare Botschaft erhalten: So geht es nicht weiter, weder auf dem Platz noch auf der Geschäftsstelle. Präsident Werner Gegenbauer tritt zurück, wie er gegenüber der ‚Wirtschaftswoche‘ bestätigt. Bobic darf bleiben, muss aber nach einem äußerst rumpeligen ersten Amtsjahr endlich Treffer auf dem Transfer- und Trainermarkt landen. Der Abgang von Feuerwehrmann Felix Magath bietet nun die Chance auf eine langfristige Lösung.

Wie es bei einem „Weiter so“ inmitten der sportlichen Misere laufen kann, zeigt das Beispiel Werder Bremen. Die Grün-Weißen schafften 2020 ähnlich knapp den Klassenerhalt in der Relegation, um dann eben im Jahr darauf abzusteigen. Viel hatte sich bei Werder personell und strukturell in der Zwischenzeit nicht getan – das sollte Hertha zu denken geben.

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