Bayer & Werder: Wie der Rashica-Deal scheiterte
Alle Seiten war sich am gestrigen Deadline Day einig, dass Milot Rashica vom SV Werder Bremen zu Bayer Leverkusen wechseln wird. Nun scheint klar, woran der Transfer letztendlich scheiterte.

Am gestrigen Deadline Day fiel der Transfer von Milot Rashica zu Bayer Leverkusen ins Wasser. Es ist eine Geschichte, die nur Verlierer kennt: Die Werkself, weil sie nun in mit einer unterbesetzten Offensive bis Januar auskommen muss, der SV Werder, weil nun dringend benötigte Millionen-Einnahmen fehlen und natürlich Rashica selbst.
Laut dem ‚Weser-Kurier‘ habe der 24-jährige Kosovare „enttäuscht bis fassungslos“ auf den geplatzten Bayer-Deal reagiert. Wohl auch aus diesem Grund stellten die Bremer ihren Stürmer für den Rest der Woche vom Training frei, „um auf andere Gedanken zu kommen und dann den Fokus wieder voll auf Werder legen zu können“, wie Trainer Florian Kohfeldt begründet.
Späte Gespräche
Wie konnte es soweit kommen? Der ‚Weser-Kurier‘ skizziert einen hektischen Deadline Day. Nachdem die Bayer-Verantwortlichen Rashica am Montag von einem Wechsel an den Rhein überzeugen konnten, sei der Spieler am Montag dann nicht in ein von den Bremern gecharterten Flugzeug mit Kurs auf Birmingham gestiegen, wo er seinen Transfer zu Aston Villa hätte finalisieren können, sondern macht sich auf nach Leverkusen.
Ein offizielles Angebot von Bayer gab es zu dem Zeitpunkt offenbar noch nicht. „Bayer ist relativ spät in die Gespräche eingestiegen“, erklärt Werder-Sportchef Frank Baumann. Und das erste Angebot der Werkself stieß in Bremen auf nur wenig Gegenliebe. Bayer wollte Rashica nur ausleihen, für mehr reiche das Transferbudget nicht, so die Erklärung des Europa League-Teilnehmers.
„Es mussten mehrere Runden gedreht werden“, so Baumann, ehe sich beide Klubs und die Spielerseite gegen 17:30 Uhr auf ein für alle Seiten passendes Transfermodell einigen konnten. Rashica habe daraufhin umgehend seinen Vertrag in Leverkusen unterschrieben. Die für den Transfer nötigen Unterlagen mussten dann innerhalb einer halben Stunde bei der DFL digital eingereicht werden – was nicht gelang.
Baumann bezieht Stellung
„Die Einigung vorher hatte zu lange gedauert. Wenn das Transferfenster um 19 Uhr oder 20 Uhr geschlossen hätte, wäre der Wechsel sicher über die Bühne gegangen“, erklärt Baumann. Einer Seite die Schuld zuweisen will der 44-Jährige nicht: „Am Ende hat die Zeit einfach nicht ausgereicht.“
Einen Wechsel habe Bremen nicht blockiert: „Wir wollten Milot den Wechsel zu einem international spielenden Klub und damit den nächsten Schritt in seiner Karriere gerne ermöglichen und wir wollten auch gerne das Geld einnehmen.“ Nun müssen sich Werder und Rashica mindestens zwölf Wochen gedulden. Dann öffnet der Winter-Transfermarkt seine Pforten.
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