Mit bis zu 80 Teams: Super League stellt neue Pläne vor

Im vergangenen Oktober kündigte das Medienunternehmen A22 Sports einen neuen Anlauf der Super League an. Mittlerweile hat der Sportvermarkter die ersten Details zum geplanten Mega-Projekt vorgestellt.
„Der europäische Klubfußball steht vor existenziellen Problemen. Ich bin überzeugt, dass der Fußball es besser machen kann“, mit diesen Worten begann Bernd Reichart, seines Zeichens CEO des Medienvermarkters ‚A22 Sports‘, im vergangenen Oktober die Ankündigung für die Fortführung der Umsetzung einer europäischen Super League. Nun hat sich ‚A22 Sports‘ nach mehreren Monaten Funkstille erneut zu Wort gemeldet und die „Zehn Grundsätze für eine europäische Fußballliga“ vorgestellt.
Grundsätzlich scheinen die Pläne der Super League von den Klubs angenommen zu werden: „Seit Oktober hat CEO Bernd Reichart mit rund 50 europäischen Fußballvereinen und weiteren Interessenvertretern aus dem Fußball gesprochen. Die überwiegende Mehrheit teilt die Einschätzung, dass das Fundament des europäischen Fußballs wegzubrechen droht und es Zeit für einen Umbruch ist.“
Liga mit bis zu 80 Teams
Der Plan, wonach zwölf Spitzenteams in einer geschlossenen Liga gegeneinander antreten, gehört mittlerweile der Vergangenheit an. Der Pressemitteilung zufolge wird es einen „offenen Wettbewerb mit 60 bis 80 Mannschaften in mehreren Spielklassen“ geben. Die Einnahmen sollen anders als in den bisherigen UEFA-Wettbewerben „über die gesamte Pyramide verteilt“ werden.
‚A22 Sports‘ verspricht Solidaritätszahlungen für nicht-teilnehmende Klubs von mindestens 400 Millionen Euro. Das ist mehr als das Doppelte, was die UEFA bislang auszahlt.
Ebenfalls ein neuer Punkt: Es wird keine dauerhaften Teilnehmer geben. Die Qualifikation für die Super League soll wie gehabt über die nationalen Wettbewerbe laufen. Die nationalen Ligen sollen auch weiterhin „das Fundament des Fußballs“ bilden, wie es weiterhin heißt.
Mehr internationale Spiele – Konflikt mit CL
Darüber hinaus verspricht A22 Sports „stabile und nachhaltige Einnahmen“. So soll jedem qualifizierten Verein pro Saison 14 europäische Spiele garantiert werden. Bei der ab 2024 greifenden Champions League-Reform sind es im Vergleich mindestens acht Partien. Dass Vereine an beiden Wettbewerben gleichzeitig teilnehmen, ist wenig überraschend nicht von den Super League-Machern vorgesehen.
Unter Punkt 4 der Grundsatzerklärung, „die Gesundheit der Spieler ist zentral“, heißt es: „Die Zahl der Spieltage sollte die in den aktuellen Wettbewerbskalendern vorgesehenen Tage nicht überschreiten. Wichtig ist, dass Vereine und Spieler nicht einfach von Dritten verpflichtet werden können, an erweiterten oder neuen Turnieren teilnehmen zu müssen.“
Entscheidung naht
Noch in diesem Jahr wird der Europäische Gerichtshof entscheiden, inwieweit das Monopol der UEFA über den Vereinsfußball legal und mit EU-Recht vereinbar ist. Im Dezember hatte EuGH-Generalanwalt Athanasios Rantos während der Schlussanträge verlesen, dass die Regeln der FIFA und UEFA mit dem Wettbewerbsrecht der EU vereinbar seien. Ein endgültiges Urteil soll Anfang 2023 fallen.
Reichart sagt: „Es ist unser Ziel auf Grundlage dieses Urteils ein neues, nachhaltiges Modell für europäische Vereinswettbewerbe zu entwickeln, die sich zumindest den Klubs aller 27 EU-Mitgliedsstaaten offenstehen.“

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