Bundesliga

Eintracht: Ekitiké-Millionen sind weg

Eintracht Frankfurt hat sich in den vergangenen Jahren einen Ruf als exzellenter Verkaufsklub erworben. Nach außen wirkt es, als würden die Hessen nach den Abgängen von Omar Marmoush, Hugo Ekitiké und Co. im Geld schwimmen. Doch die Realität sieht anders aus.

von Martin Schmitz - Quelle: Sport Bild
2 min.
Hugo Ekitiké im Trikot des FC Liverpool @Maxppp

Mit dem dritten Platz in der Abschlusstabelle der vergangenen Bundesligasaison hat sich Eintracht Frankfurt in beeindruckender Manier in der Riege der absoluten Topklubs in Deutschland angemeldet. Durch viele kluge Transferentscheidungen in der jüngeren Vergangenheit haben sich die Hessen Schritt für Schritt verbessert und in den Top sechs etabliert.

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SGE-Sportvorstand Markus Krösche gelang dabei ein großer Transfergewinn nach dem nächsten. Neuestes Beispiel: der Wechsel von Hugo Ekitiké zum FC Liverpool. Bis zu 95 Millionen Euro lassen sich die Reds den 23-Jährigen kosten. Doch das bedeutet nicht, dass Frankfurt nun im Geld schwimmt, wie die ‚Sport Bild‘ berichtet.

Denn längst nicht die ganze Ablöse kommt auch wirklich bei der Eintracht an. Das Fachblatt schlüsselt auf: 16 Millionen Euro werden direkt an Ekitikés Ex-Klub Paris St. Germain weitergereicht, der sich eine Weiterverkaufsbeteiligung gesichert hatte. Noch einmal 16 Millionen wandern in die Taschen des Spielers und seiner Berater.

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Nur gut 60 Millionen landen bei der SGE

Lediglich etwas über 60 Millionen gehen also wirklich an die Eintracht. Und diese werden zudem in drei Tranchen über drei Jahre verteilt gezahlt. Bisher sind also lediglich 20 Millionen auf dem Konto gelandet. Ähnlich verhält es sich bei der Ablösesumme von Omar Marmoush (26), der im Januar für knapp 80 Millionen Euro zu Manchester City gewechselt ist. Auch diese fließt über drei Jahre in Raten.

Von den Ekitiké-Millionen landet im Endeffekt laut ‚Sport Bild‘ kein Cent im Frankfurter Eigenkapital, das nach einer Erhöhung im Februar weiterhin bei überschaubaren 65 Millionen Euro liegt.

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Auf der Ausgabenseite schlägt dafür in diesem Sommer bereits einiges zu Buche. Frankfurt hat die Kaufoptionen für Arthur Theate (25) in Höhe von rund 13 Millionen und für Rasmus Kristensen (28) über weitere sechs Millionen plus bis zu 2,5 Millionen an Boni gezogen. Die Neuzugänge Jonathan Burkardt (25) und Ritsu Doan (27) kosteten jeweils 21 Millionen Euro, zwei beziehungsweise eine weitere Million können noch hinzukommen.

Transerverhandlungen erschwert

Zu guter Letzt hat die Vertragsverlängerung von Robin Koch (29) ordentlich Budget verschlungen. Die SGE kaufte ihrem Abwehrchef die Ausstiegsklausel für eine Millionenzahlung ab. Das neue Grundgehalt des Nationalspielers beträgt 3,5 Millionen Euro und kann im Erfolgsfall auf sechs bis sieben Millionen ansteigen. Dafür schlug Koch ein lukratives Angebot aus Leverkusen aus.

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Betrachtet man all diese Ausgaben, ist von der Ekitiké-Ablöse bereits nichts mehr übrig. Trotzdem gilt die Eintracht als Klub mit einem gut gefüllten Konto und bekommt dies auch in den Transferverhandlungen immer wieder zu spüren.

Doch die Annahme sei irrig, wie SGE-Vorstandssprecher Axel Hellmann gegenüber der ‚Sport Bild‘ erklärt: „Sie haben einen größeren Scheck eingenommen, jetzt sind sie auch bereit, einen größeren zu zahlen: Diese Erwartung würde ich besser nicht haben, wenn ich mit Markus Krösche an den Verhandlungstisch gehe.“

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