Medien: Schalke denkt an Evra

Am heutigen Freitag wird Abdul Rahman Baba zur medizinischen Untersuchung auf Schalke erwartet. Dann wird voraussichtlich das bestätigt, was der ghanaische Fußballverband am gestrigen Donnerstag vermeldete: Ein Riss des Meniskus sowie ein Teilriss des vorderen Kreuzbands. Extrem bitter für den Leihspieler vom FC Chelsea, dem das Saisonende droht – und das Aus bei Königsblau. Von einer dauerhaften Verpflichtung sieht Schalke wohl ab. Eine Kaufoption existiert ohnehin nicht.

Fällt Baba langfristig aus, könnte S04 in der laufenden Transferperiode noch einmal nachlegen. „Unsere Planungen sind eigentlich abgeschlossen. Aber man weiß nie, was morgen passiert. Es kann immer Situationen geben, die dazu führen, noch einen Spieler zu verpflichten“, äußerte sich Sportvorstand Christian Heidel am Donnerstag. Italienischen Medien zufolge ist eine solche Situation auf Schalke eingetreten. ‚Sky Italia‘ will erfahren haben, dass sich die Knappen mit Patrice Evra von Juventus Turin befassen.

Kolasinac als Bedingung?

Der 35-Jährige möchte die Bianconeri ein halbes Jahr vor Vertragsende verlassen, da er hinter Alex Sandro nur noch zweite Wahl im Piemont ist. Das vermeintliche Schalker Interesse am Franzosen birgt allerdings Widersprüche in sich. Denn Juve umgarnt seit einigen Woche Sead Kolasinac. Sportdirektor Giuseppe Marotta bestätigte bereits, die Alte Dame befasse sich mit einer Verpflichtung des 23-Jährigen. Schon im Winter wolle man Kolasinac in die Alpenstadt holen. Spätestens aber im Sommer, wenn sein Vertrag ausläuft.

Dass der italienische Rekordmeister den Linksverteidiger schon jetzt holen will, ist wiederum einzig im Wechselwunsch Evras begründet. Und Juve wird den Altmeister kaum Richtung Gelsenkirchen ziehen lassen, wenn S04 im Gegenzug nicht bereit ist, Kolasinac abzugeben. Als wahrscheinlicher gilt ein Wechsel zurück nach England. Manchester United und Crystal Palace werden als potenzielle Abnehmer gehandelt.

FT-Meinung: Fraglich ist, welchen Sinn eine Evra-Verpflichtung für Schalke ergeben sollte. Heidel setzt auf Kontinuität und Nachhaltigkeit – und will Kolasinac deshalb langfristig binden. Evra wäre eine Option für ein halbes Jahr, womöglich auch für eineinhalb. Zwar könnte man sich einen schlechteren Baba-Ersatz vorstellen, dennoch wäre ein Deal an einen Kolasinac-Verkauf geknüpft. Und den gibt S04 aufgrund der aktuellen Situation sicherlich nicht ab – es sei denn, Turin offeriert Evra plus eine Summe, die Heidel nicht ablehnen kann. Ein etwaiges Geschäft hängt auch davon ab, inwiefern der Bosnier signalisiert, sich einen Verbleib auf Schalke über den Sommer hinaus überhaupt vorstellen zu können.