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Nadiem Amiri: Vom Rohdiamanten zum Leistungsträger?

von Tristan Bernert
2 min.
Nadiem Amiri ist reif für den nächsten Schritt @Maxppp

Bereits in der vergangenen Saison hat sich Nadiem Amiri bei der TSG Hoffenheim etabliert. Das Talent schaffte es vor allem unter Julian Nagelsmann immer wieder in die erste Elf, unumstrittener Stammspieler war er jedoch nicht. In der kommenden Spielzeit könnte sich das ändern.

Spätestens seit dem 29. Spieltag der vergangenen Saison ist Nadiem Amiri wohl auch dem Bundesliga-Gelegenheitszuschauer ein Begriff. Beim 2:0-Sieg der TSG Hoffenheim über Eintracht Frankfurt luchste Amiri wenige Minuten nach seiner Einwechslung Marc Stendera in der eigenen Hälfte den Ball ab, sprintete über das halbe Feld und schloss unhaltbar ins linke Eck ab. Sein als ‚Dab‘ bekannter Jubel wurde von den Fans gefeiert, das Tor immer wieder gezeigt.

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Es war sein drittes Bundesligator. Ein weiteres sollte wenige Wochen später gegen den FC Ingolstadt folgen – Zeichen des Durchbruchs in Deutschlands höchster Spielklasse. Insgesamt brachte es Amiri in der vergangenen Saison auf 25 Bundesligaeinsätze. 16 Mal stand er in der Startelf. In der kommenden Spielzeit muss der 19-Jährige nun den nächsten Schritt gehen und zeigen, dass er jemand ist, auf den sich Trainer Julian Nagelsmann verlassen kann. Der Rohdiamant muss zum Leistungsträger werden.

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Die Werkzeuge dafür hat Amiri allemal. Der Mittelfeldspieler, der sich nach eigener Aussage auf der Zehn am wohlsten fühlt, aber auch auf zurückgezogener Position spielen kann, übernahm schon in der vergangenen Saison immer wieder die Kontrolle im Spiel der Hoffenheimer. „Ich versuche immer, die freien Räume zu suchen und in diese dann hineinzustoßen – auch in die engen Räumen. Wenn ich da für Wirbel sorge, werden automatisch andere Spieler frei und ich kann sie anspielen“, beschreibt der 19-Jährige seine Spielweise.

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„Brauche die Zweikämpfe“

Eigentlich würde die Dynamik und Technik des gebürtigen Ludwigshafeners ausreichen, um den Sprung zum etablierten Bundesligaprofi zu packen. Was ihn für die Hoffenheimer aber so wertvoll machen könnte, ist seine Bereitschaft auch dahinzugehen, wo es wehtut: „Ich habe Herz. Ich gebe niemals auf“, so Amiri, „Ich brauche die Zweikämpfe.“ Vor allem für einen jungen Spieler sind diese deutlichen Worte ungewöhnlich. Ist es doch gerade die physische Härte, die den talentierten Jugendspieler vom Profi trennt.

Bei aller Qualität muss Amiri aber dennoch weiter an sich arbeiten. Vor allem mangelnde Konstanz war in der vergangenen Saison ein Problem für den U21-Nationalspieler. Gegen Ende der Spielzeit ging dem Youngster etwas die Puste aus, seine Stärken konnte er nicht immer auf den Platz bringen. Wenn er sich in diesem Bereich noch verbessern kann, wird Amiri den nächsten Schritt gehen. Dann bedarf es irgendwann auch nicht mehr eines Traumtors, um sich in den Fokus des gelegentlichen Bundesligazuschauers zu spielen.

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