Querelen um Eupens Top-Talent – schlägt Leipzig zu?
Henry Onyekuru ist das Vorzeigetalent der KAS Eupen respektive der Aspire Academy. Doch der 19-Jährige würde Belgien gerne verlassen. Das wiederum freut RB Leipzig.

In der belgischen Provinz, unweit der deutschen Grenze, startete vor wenigen Jahren eines der vielleicht interessantesten, wenn auch umstrittensten Projekte des Weltfußballs. Genauer gesagt bei der KAS Eupen. Seit die katarische Aspire Academy den Verein aus dem 20.000-Seelen-Städtchen 2012 übernahm, werden ambitionierte, nachhaltig ausgelegte Pläne verfolgt. Mit Erfolg.
Im Sommer stieg Eupen in die Jupiler Pro League auf. Das Team von Trainer Jordi Condom Aulí ist gespickt mit jungen afrikanischen Talenten, was wiederum System hat. Weit über 1.000 Scouts sind für die Academy aus Katar seit Jahren in Afrika im Einsatz, um junge Talente zu ASPIRE Senegal nach Dakar zu schicken. In Doha, Katars Hauptstadt, erhalten sie anschließend den Feinschliff, ehe sie nach Eupen verschifft werden. Dahinter steckt ein langfristiger Plan des Emirats, den katarischen Fußball für die WM 2022 im eigenen Land konkurrenzfähig zu machen.
„Bundesliga würde zu Henry passen“
Eines der ganz wenigen dieser Talente, die bislang den Sprung nach Europa schafften, ist Henry Onyekuru. Der 19-jährige Torjäger ist mit zehn Toren und sechs Vorlagen Topscorer der KAS und international heiß begehrt. Unter anderem werden der TSG Hoffenheim und RB Leipzig Interesse am jungen Nigerianer nachgesagt.
Die Sachsen sind nun offenbar konkret an Onyekuru dran. „Wir wissen, Celtic ist interessiert. Aber RB Leipzig ebenfalls. Ich denke aber nicht, dass die schottische Liga eine Option für ihn ist“, bestätigt Eupens Generaldirektor Christoph Henkel gegenüber ‚ESPN‘ das Interesse der Bullen, „ich denke, die Fähigkeiten von Henry Onyekuru korrespondieren nicht mit dem schottischen Fußball. Er würde in der Bundesliga mehr aufblühen.“
Zwist um Winter-Wechsel?
Bis 2019 ist der Kontrakt des Stürmers in Eupen datiert. Aktuell will ihn der belgische Erstligist nicht ziehen lassen. ‚ESPN‘ berichtet allerdings, Onyekuru sei deshalb enttäuscht. Eupen habe ihm versprochen, noch in diesem Winter wechseln zu dürfen. Stattdessen dränge der Verein ihn nun, einen Vertrag bei einem neuen – von den Kataris favorisierten – Berater zu unterschreiben.
Onyekuru selbst hat offenbar andere Pläne als seine belgisch-katarischen Gönner. „Ich würde mich gerne Celtic anzuschließen, da ihr Angebot gut ist“, zitiert ‚African Football‘ den Nigerianer. Der ehemalige Nationalspieler der Super Eagles, Peter Odemwingie, habe ihm gesagt, „Celtic würde wegen meines Spielstils momentan das Beste für mich sein.“
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