Vom Krösus zum Schnäppchenjäger: Gute Arbeit, Herr Allofs

von Lukas Hörster
2 min.
Hatte eine Menge Arbeit im Sommer: Klaus Allofs @Maxppp

Fünf Abgängen stehen beim VfL Wolfsburg neun neue Spieler gegenüber. Die Transferbilanz ist dabei ausgeglichen. FT findet: Manager Klaus Allofs hat einen guten Job gemacht.

Durch das Verpassen des europäischen Wettbewerbs drohte dem VfL Wolfsburg im Sommer ein riesiger Aderlass. Tatsächlich suchte Abwehrchef Naldo per Ausstiegsklausel alsbald das Weite. Doch war der Brasilianer der einzige Wolf, den Manager Klaus Allofs ablösefrei ziehen lassen musste. Für Max Kruse zahlte Werder Bremen 7,5 Millionen Euro, Dante kostete OGC Nizza 2,5 Millionen, Bas Dost ging für zehn Millionen zu Sporting Lissabon und für André Schürrle erlöste Allofs gar happige 30 Millionen.

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Gesamteinnahmen von 50 Millionen Euro, die den VfL auch ohne VW-Zuschüsse und Champions League-Einnahmen handlungsfähig bleiben ließen. So handlungsfähig, dass sogar weitere Leistungsträger wie Julian Draxler, Ricardo Rodríguez oder Luiz Gustavo gehalten werden konnten. Zusätzlich lotste Allofs gleich neun frische Kräfte in die Autostadt – zu Tarifen, die im Vergleich zu den letzten Jahren geringfügig erscheinen.

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Ausgeglichene Bilanz

Tätigte man mit Luiz Gustavo (16 Millionen Euro), Kevin de Bruyne (22), André Schürrle (32) und Julian Draxler (36) noch vier neue Rekordtransfers in Serie, gaben die Wölfe im nun geschlossenen Transferfenster lediglich für Yannick Gerhardt (13) und Jeffrey Bruma (11,5) niedrige zweistellige Millionenbeträge aus. Deutschlands Mittelstürmer Nummer eins, Mario Gómez, bekam man für nur sieben Millionen.

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Der erfahrene Flügelflitzer Jakub Blaszczykowski kostete trotz starker Europameisterschaft läppische fünf Millionen. Daniel Didavi, vergangene Saison mit 18 Scorerpunkten für den VfB Stuttgart, kam sogar ablösefrei und Philipp Wollscheid (1,5) sowie Borja Mayoral (3) risikoarm als Leihspieler.

Zusammen mit den beiden Perspektivtransfers Josep Brekalo (6) und Victor Osimhen (3,5) kommt der VfL am Ende der Transferperiode also auf eine ausgeglichene Transferbilanz. Dennoch stellt man für die neue Saison eine verheißungsvolle Truppe, die in der Lage sein sollte, sich wieder einen Startplatz im europäischen Wettbewerb zu sichern.

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Ein Paradies für einen Torjäger

Ob der beim Hamburger SV als junger Spieler noch überforderte Bruma mittlerweile in der Lage ist, die Rolle als Abwehrchef in der Bundesliga auszufüllen, ist noch nicht vollends geklärt. Allerdings waren seine Leistungen bei der PSV Eindhoven derart überzeugend, dass er den Weg zurück in die niederländische Nationalmannschaft fand. Mit Wollscheid stellt man ihm einen Bundesliga- und Premier League erfahrenen Nebenmann an die Seite, der beim 1. FC Nürnberg einst von seinem jetzigen Trainer Dieter Hecking zum Profi und Stammspieler gemacht wurde – das Vertrauen ist also da.

Im Mittelfeld stellt Gerhardt eine willkommene Alternative zu Maxi Arnold und Josuha Guilavogui dar. Zudem ist er auch als Linksverteidger einsetzbar und könnte somit zuweilen Rodríguez entlasten. Mit Didavi und Kuba angelte man sich zwei klassische Vorbereiter, von denen der neue Stoßstürmer Gómez enorm profitieren wird. Auch auf das Zusammenspiel mit den exzellenten Flankengebern Rodríguez, Vierinha, Draxler und Daniel Caligiuri dürfte sich der klassische Torjäger freuen. Dass der Transfer des häufig etwas eigensinnig agierenden Heung-Min Son nicht klappte, dürfte weniger schwer ins Gewicht fallen.

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