Früh galt Max Meyer als eines der größten Versprechen des deutschen Fußballs. Doch die Entwicklung gerät immer mehr ins Stocken. Der Spieler selbst schließt einen Wechsel nicht mehr aus.
Es war der 16. Februar 2013, als Max Meyer unter dem damaligen Trainer Jens Keller sein Bundesligadebüt gab. Gleich in seinem ersten Spiel als Schalke-Profi konnte der damals 17-Jährige einen Assist beisteuern und sicherte für die Knappen am Ende noch einen Punkt gegen Mainz.
Nicht wenige erinnerte der deutsche Jungnationalspieler aufgrund seines geringen Körperschwerpunkts, der Größe und seiner Fähigkeit, enge Haken schlagen zu können, sofort an Lionel Messi. In den darauffolgenden Monaten wuchs Meyer zu einem der größten Hoffnungen des deutschen Fußballs heran. Zahlreiche Experten prophezeiten dem quirligen Spielmacher eine große Karriere.
Realismus eingekehrt
Gut vier Jahre später ist der Hype um das einstige deutsche Wunderkind etwas verflogen. Große Momente, zu denen der ehemalige Futsal-Spieler jederzeit fähig ist, wechseln sich ab mit Leerlaufphasen ab. So hat es Meyer unter Neu-Trainer Markus Weinzierl bisher nicht geschafft, sich mit Leistungen für einen Stammplatz zu empfehlen.
Erst ein Tor in 19 Spielen stellt eine magere Bilanz dar. Die Weiterentwicklung vom Talent zum gestandenen Spieler hat bisher bei Meyer noch nicht stattgefunden. Womöglich muss eine Luftveränderung stattfinden.
Noch keine Gespräche
Meyers Arbeitspapier bei S04 ist noch bis zum Sommer 2018 befristet. Gespräche über eine Vertragsverlängerung haben bislang nicht stattgefunden, wie Meyer selbst im Anschluss des Europa League-Spiels gegen PAOK Saloniki gegenüber ‚Sky‘ bestätigt: „Mein Vertrag läuft bis 2018. Bisher hat noch niemand mit mir geredet. Ich lasse alles auf mich zukommen. Man weiß nicht, was im Sommer passiert.“ Auf Nachfrage erwiderte der Rechtsfuß außerdem: „Alles ist offen. 50:50. Wir werden sehen, was im Sommer passiert.“
FT-Meinung
Heißes ThemaEin vorzeitiger Abschied von Meyer ist durchaus realistisch. Wenn alle fit sind, ist der 21-Jährige in großen Spielen oft außen vor – zu wenig für die Ansprüche des Hochtalentierten. Zudem würde ein Wechsel des Olympia-Kapitäns frisches Geld in die leeren Kassen von Schalke 04 spülen und die Gesamtsumme von mehr als 30 Millionen Euro, die die Knappen für die gezogenen Kaufoptionen von Yevgen Konoplyanka und Nabil Bentaleb berappen müssen, zumindest zu einem Teil rekompensieren. Ein Jahr später wäre Meyer dann ablösefrei. Zudem könnte ein Neuanfang in einem neuen Umfeld Motivation und Kräfte freisetzen, um den nächsten Entwicklungsschritt in seiner Karriere zu vollziehen.
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