Makeover bei West Ham: Plötzlich Fußball

Für große Konstanz oder filigranen Fußball stand West Ham United in seiner 123-jährigen bislang nicht. Auch spektakuläre Transfercoups landeten bis dato selten im Osten Londons. Das hat sich in diesem Sommer komplett gewandelt. Issa Diop, Andrey Yarmolenko, Jack Wilshere, Ryan Fredericks, Fabián Balbuena und Lukasz Fabianski kosteten insgesamt mehr als 57 Millionen Euro.

Und in Kürze wird der Brasilianer Felipe Anderson bei den Hammers unterschreiben. Rund 40 Millionen Euro fließen für den Außenbahn-Künstler an Lazio Rom. Die Gesamtausgaben schraubt West Ham damit auf knapp 100 Millionen.

Klares Konzept

Was auf den ersten Blick ein wenig nach typischem englischem Aktionismus aussieht, hat Methode – so zumindest beschreiben es Personen, die dem Klub nahestehen. Neu an der Seitenlinie beim letztjährigen Tabellen-13. ist Manuel Pellegrini. Der einstige ManCity-Coach soll dem Verein ein neues Image verpassen. Den kraftvollen Hauruck-Stil soll der chilenische Feingeist in offensiven System-Fußball umwandeln.

Der erste Schritt findet nun auf dem Transfermarkt statt. Nicht von ungefähr bestand auch Interesse an Javier Pastore (Paris St. Germain). Der Argentinier sollte als neuer Regisseur und verlängerter Arm von Pellegrini kommen, ist aber zur Roma gewechselt.

85 Millionen Euro darf das Minus in der diesjährigen Transferbilanz betragen. Dass alle Stars wie Marko Arnautovic im London Stadium bleiben, darf man also nicht erwarten. Dennoch wird der Kader deutlich stärker daherkommen, wenn das englische Fenster am 9. August schließt. Pellegrini muss dann beweisen, dass er die hochtrabenden Pläne der Vereinsbosse umsetzen kann. Das Image der grauen Maus abzustreifen wird aber kein Selbstläufer.