Chelsea lockt 11-Jährigen Barça-Sprössling – Einhalt dem „modernen Menschenhandel“

von Lukas Heimbach
2 min.
Barças berühmte Fußballakademie La Masia @Maxppp

Der FC Bayern verpflichtet den gerade volljährigen Sinan Kurt für 2,5 Millionen Euro, der AC Mailand zieht den 16-jährigen Hachim Mastour zu den Profis hoch und Arsenal buhlt um den 15-jährigen Georgios Spanoudakis vom FC Barcelona. Nun könnte der Transferhandel mit Jugendlichen und Kindern in die nächste Runde gehen. Chelsea buhlt sehr offensiv um einen Elfjährigen. Langsam aber sicher wird es Zeit, dass FIFA und UEFA in dieses moralisch bedenkliche Treiben der Spitzenklubs eingreifen.

Wenn ich irgendwo nicht spielen möchte, spiele ich da nicht. Da kann ein Vertrag aussehen, wie er will. Ganz generell fühle ich mich manchmal wie in einem modernen Menschenhandel. Doch am Ende entscheide immer noch ich.“ Mit diesem Statement sorgte Weltmeister Christoph Kramer, noch für ein Jahr von Bayer Leverkusen an Borussia Mönchengladbach ausgeliehen, zuletzt für Wirbel. Immerhin ist der 23-Jährige mündig und kann selbst entscheiden, was für ihn und seine sportliche sowie persönliche Zukunft das Beste ist.

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Anders sieht die Ausgangslage etwa bei Xavier Simons aus. Der Elfjährige genießt aktuell die Ausbildung in der berühmten Fußballakademie La Masía beim FC Barcelona und gilt in Spanien schon jetzt als herausragendes Talent. Das Werben um hochtalentierte Kinder, die in diesem Alter in der Regel gerade in die sechste Klasse kommen, könnte bei ihm ein neues Niveau erreichen.

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Laut dem ‚Daily Express‘ würde der FC Chelsea den vermeintlichen Wunderknaben gerne aus der katalonischen Hauptstadt loseisen. Demzufolge haben die ‚Blues‘ ein gut dotiertes offizielles Angebot für den Niederländer eingereicht, um Familie Simons nach Westlondon zu lotsen. Die Katalanen seien jedoch in guten Gesprächen mit den Eltern des Elfjährigen, sie von einem Verbleib in Barcelona zu überzeugen, heißt es.

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FIFA und UEFA sind gefordert

Spätestens an dieser Stelle sollten FIFA und UEFA endgültig klare Regularien einführen, die den Wettstreit zwischen Fußballklubs um Kinder zu unterbinden. In diesem Falle geht es nicht um das Werben um einen Youngster, der unmittelbar davor steht, den Sprung aus der Jugend zu den Profis zu schaffen, sondern tatsächlich um die von Kramer monierte Art des „modernen Menschenhandels“.

Der elfjährige Simons verfügt über keinerlei Entscheidungsbefugnis, was seine Zukunft betrifft. Dementsprechend gilt es für interessierte Klubs – hier den FC Chelsea – in erster Linie, die Eltern von einem Wechsel des Sprösslings nach London zu überzeugen. Monetäre Reize könnten hierbei dazu führen, dass die Eltern das persönliche Wohl über die menschliche Entwicklung des Kindes stellen.

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Gerade auf einem Spieler, der für einen verhältnismäßig hohen finanziellen Aufwand zu einem neuen Top-Verein wechselt, lasten hohe Erwartungen. Dabei sollten Kinder zu dieser Zeit vor allem eines: Völlig befreit aufspielen und den Fußball genießen.

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