Die Zwischenzeugnisse der europäischen Topklubs: FC Chelsea

von Lukas Heimbach
4 min.
Chelsea FC @Maxppp

106,7 Millionen Euro nahm der FC Chelsea im Sommer für neue Spieler in die Hand. Aufgrund der gleichzeitigen Einnahmen von 96,6 Millionen, hielt sich das Transferminus in Höhe von ‚nur‘ 10,1 Millionen in diesem Jahr in Grenzen. FussballTransfers beleuchtet die Neuzugänge.

Volltreffer

Diego Costa (38 Mio./Atlético Madrid): Der gebürtige Brasilianer war vergangene Saison der Shootingstar bei Überraschungsteam Atlético Madrid. Bis dato vor allem als Enfant terrible bekannt, schoss sich der 26-jährige Angreifer mit 27 Treffern in der Primera División sowie acht weiteren in der Königsklasse in den Fokus der europäischen Elite. Kritiker bezweifelten, dass er diese Form in London bestätigen könne. Der spanische Nationalspieler belehrte sie wie ein Zen-Meister seine demütigen Schüler eines Besseren. Zehn Tore in neun Partien. Was für ein Ausrufzeichen des Neuzugangs. Nur in der Champions League, wo meist die zurückgekehrte Klub-Ikone Didier Drogba den Vorzug erhält, konnte er bislang noch nicht treffen.

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Cesc Fábregas (33 Mio./FC Barcelona): Ein Aufschrei der Empörung fegte im Sommer durch London, als bekannt wurde, dass der Spanier in die englische Metropole zurückkehrt. Als Verräter beschimpften ihn die Fans des FC Arsenal, dem der 27-Jährige drei Jahre zuvor den Rücken kehrte, um endlich zurück zu seinem Jugendklub Barcelona gehen zu können. Dort nur als Mitläufer den eigenen Ansprüchen nach vermeintlich gescheitert, avancierte Fábregas bei Chelsea zum absoluten Leistungsträger. Elf Treffer bereitete das Mittelfeld-Ass bislang vor, zweimal traf er selbst. Trainer José Mourinho lässt den Nationalspieler der ‚Furia Roja‘ bevorzugt auf der Sechs agieren, wo er mit seiner gesammelten Erfahrung das Spiel noch besser lenken kann als in der zentralen Offensive, wo er zuvor bei Arsenal und ‚Barça‘ agierte.

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Verstärkung

Filipe Luís (20 Mio./Atlético Madrid): Nach der überzeugenden Vorsaison bei Atlético Madrid wechselte der 28-jährige Linksverteidiger gemeinsam mit Teamkollege Diego Costa an die Stamford Bridge. Dort angekommen findet sich der Brasilianer in der Premier League zumeist auf der Bank wieder (fünf Spiele, nur zwei über 90 Minuten), da César Azpilicueta gesetzt ist. In der Champions League durfte Luís allerdings in allen vier Partien über die volle Distanz ran. Womöglich schätzt Trainer Mourinho auf europäischer Ebene die größere Erfahrung des Neuzugangs. Konnte den Abgang von Altstar Ashley Cole mindestens gleichwertig kompensieren und ist für den Kader somit eine klare Verstärkung.

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Mitläufer

Loïc Rémy (13,2 Mio./Queens Park Rangers): Der französische Nationalspieler ist bei Chelsea aktuell so etwas wie der neue Fernando Torres. Nicht im Sinne eines Transferflops, sondern in Bezug auf seine Rolle unter José Mourinho. Seinen kompletten Angriff tauschte der englische Tabellenführer im Sommer aus. Rémy ist dabei nur dritte Wahl hinter dem überragenden Costa und Publikumsliebling Drogba. In Premier- und Champions League konnte der 27-Jährige bei seinen Einsätzen immerhin jeweils einmal treffen und erwies sich somit als guter Backup. Für mehr reicht es an der Stamford Bridge aber wohl nicht.

Didier Drogba (ablösefrei/Galatasaray Istanbul): Die ivorische Ikone ist zurück an der Stamford Bridge. Eine letzte Saison will der Anführer der ‚Elefanten‘ wohl noch Seite an Seite mit seinem Lieblingstrainer Mourinho spielen. Dort, wo der mittlerweile 36-Jährige seine größten Erfolge feierte. In der Champions League darf der wuchtige Angreifer meist noch einmal auf Torejagd gehen. In der Premier League erhält Top-Torschütze Costa in aller Regel den Vorzug. Sicherlich hat der Ivorer seinen Zenit längst überschritten. Mit seiner immensen Erfahrung und seinem vorbildlichen Charakter kann Drogba den ‚Blues‘ aber noch immer weiterhelfen. Ein großer Spieler auf Abschiedstour.

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Enttäuschung

Fehlanzeige

Ohne Bewertung

Kurt Zouma (10 Mio./AS St. Étienne): Schon im vergangenen Winter verpflichteten die ‚Blues‘ den bulligen Innenverteidiger, verliehen ihn jedoch umgehend bis Saisonende zurück nach St. Étienne. In der Premier League erst eine Minute auf dem Platz, durfte der 20-Jährige in der Champions League schon zweimal über die volle Distanz gehen.

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Fazit

Viel, nahezu alles haben die Verantwortlichen beim FC Chelsea in diesem Transfersommer nach jetzigem Stand richtig gemacht. Die beiden Toptransfers Diego Costa und Cesc Fábregas schlugen an der Stamford Bridge wie eine Bombe ein und überrennen derzeit die Premier League. Akteure wie Didier Drogba, Filipe Luís und Loïc Rémy ergänzen den Kader mehr als sinnvoll und bieten Trainer José Mourinho diverse Möglichkeiten. Das Resultat: Rang eins, ungeschlagen. Vier Punkte Vorsprung auf den zweiplatzierten FC Southampton. Bereits acht auf Meister Manchester City auf Platz drei. Überflüssig zu erwähnen, dass die Londoner den mit Abstand besten Angriff der Liga stellen. Überflügeln die ‚Blues‘ weiterhin derart, dürften sie Topfavorit auf den Titel in der Liga sein und können womöglich auch in der Champions League ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Schließlich ist mit Taktikfuchs Mourinho immer zu rechnen.




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