Jede Weltmeisterschaft rückt Spieler in den Fokus, die dem breiten Fußballpublikum bisher verborgen blieben. Einige nutzen die Chance und werden zu Stars. Ein Spieler, dem ein steiler Aufstieg zuzutrauen ist, spielt für die Nationalmannschaft des Iran.
Preisfrage: Wer ist der Torschützenkönig und Topscorer der niederländischen Eredivisie? Bei wem nun sofort der Name Alireza Jahanbakhsh (ohne Rechtschreibfehler) vor dem geistigen Auge auftaucht, darf sich durchaus zum kleinen Kreis der Fußballexperten zählen. Denn außerhalb der Niederlande ist der Iraner von AZ Alkmaar kaum jemandem ein Begriff.
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Dabei hätten es die Leistungen des 24-Jährigen durchaus verdient, auch über die Landesgrenzen hinweg Anerkennung zu erfahren. Zu Jahanbakhshs unübertroffenen 21 Toren gesellen sich zwölf Vorlagen. Nur vier Spieler der Eredivisie legten mehr Treffer auf. Mit teils überragenden Auftritten führte er Alkmaar bis auf den dritten Platz.
Kein One-Hit-Wonder
Natürlich sind die Leistungen des Iraners im internationalen Vergleich nicht gerade aussagekräftig. Jahanbakhsh wäre nicht der erste Angreifer, der die Eredivisie auseinanderschießt, nur um nach einem Wechsel ins Ausland nie mehr die alte Trefferquote zu erreichen. Namen wie Luuk de Jong, Tim Matavz oder Welttorjäger Afonso Alves kommen in den Sinn.
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Anders als viele der vorherigen Eredivisie-Torschützenkönige ist Jahanbakhsh jedoch kein klassischer Neuner. Der 24-Jährige wird meist über den rechten Flügel eingesetzt, was seine Trefferquote umso beeindruckender macht. Jahanbakhsh ist trotz guter Schusstechnik zudem kein reiner Abschlussspieler, sondern lässt sich immer wieder in Räume fallen, um seine Teamkollegen mit präzisen Steilpässen in Szene zu setzen.
Der Iraner verfügt gleichzeitig über genug Tempo, um selber in die Tiefe zu gehen und auch im Eins-gegen-Eins den Gegner aussteigen zu lassen. Wenngleich seine Präzision mit dem linken Fuß zu wünschen übrig lässt, ist Jahanbakhsh somit ein mehrdimensionaler Offensivspieler, der auf verschiedene Arten einzusetzen ist.
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Torjäger mit Wechselwunsch
Die WM wird der Iraner dazu nutzen wollen, Werbung in eigener Sache zu machen, denn sportlich wird für das Team kaum etwas zu holen sein. Ein Weiterkommen in der Gruppe B gegen Portugal, Spanien und Marokko käme einer Sensation gleich. Für Jahanbakhsh sind die starken Gruppengegner jedoch auch eine Chance. Nun kann er beweisen, dass er auch im internationalen Vergleich mithalten kann.
Die Augen der europäischen Topklubs werden auf ihn gerichtet sein. Dass er Alkmaar im Sommer verlassen möchte, kündigte er nach dem letzten Spieltag der Eredivisie an. „Ich bin bereit für den nächsten Schritt. Ich bin ambitioniert“, sagte Jahanbakhsh nach dem 5:0-Sieg über PEC Zwolle. In Alkmaar nimmt dem Publikumsliebling das niemand übel. Schließlich haben seine Leistungen es verdient, dass man auch außerhalb der Niederlande den Torschützenkönig kennt.
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