Zwischen Dembélé und Mané: Sarr ist bereit für die große Bühne

von Tristan Bernert
3 min.
Ismaïla Sarr könnte bei der WM durchstarten @Maxppp

Als Ousmane Dembélé im vergangenen Sommer Borussia Dortmund für eine Rekordablöse verlassen hatte, fragte sich nicht nur der BVB, was er nun mit dem ganzen Geld anstellen solle. Auch Stade Rennes, der Ex-Klub des Franzosen, wurde finanziell entschädigt. Die Bretonen fanden ein Juwel, das nun auch bei der WM für Aufsehen sorgen könnte.

Anfang 2016 richteten die Scouts der Fußballwelt ihren Blick plötzlich auf Stade Rennes. Beim Klub aus der Bretagne ist man es eher gewohnt, abseits der Ligue 1-Branchengrößen Paris St. Germain, AS Monaco, Olympique Lyon und Olympique Marseille ein beschauliches Dasein zu fristen, doch dieser Tage war bei den Rot-Schwarzen nur wenig normal. Gerade hatte ein gewisser Ousmane Dembélé seinen Durchbruch gefeiert und schnell allen gezeigt, dass er kein normales Talent ist.

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Der Wechsel des Eigengewächses zu Borussia Dortmund im damaligen Sommer ließ Rennes ratlos zurück. Zwar hatte man 15 Millionen Euro eingenommen, ein Nachfolger für das Supertalent war jedoch nicht in Sicht. So entschied man sich, das Geld in der Hinterhand zu behalten und zu warten, bis ein ähnliches Juwel auf den Markt kam. 2017 hatte man den Dembélé-Nachfolger dann endlich gefunden: Für 17 Millionen Euro kam Ismaïla Sarr vom FC Metz.

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X-Faktor im Angriff

Sofort etablierte sich der damals noch 19-jährige Senegalese als Stammspieler, ehe ihn ein Sehnenriss Ende September zurückwarf. Erst zu Beginn der Rückrunde kehrte der pfeilschnelle Rechtsfuß auf den Platz zurück und wurde zum X-Faktor für Rennes. Zwischen dem 25. und 32. Spieltag blieb das Team ungeschlagen, Sarr kam in diesem Zeitraum auf drei Tore und zwei Vorlagen.

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Die Saison endete für Rennes auf einem starken fünften Platz – auch dank Sarr. Sein Vorgänger Dembélé hatte das Team 2016 nur auf Rang acht schießen können. Natürlich verfügt der Senegalese in letzter Konsequenz nicht über die Klasse seines französischen Pendants – und wird diese wohl auch nie erreichen – doch verfügt der mittlerweile 20-Jährige über eine ähnliche Spielanlage.

Dembélé-Vergleich drängt sich auf

Wie Dembélé ist Sarr ein schneller, dribbelstarker Angreifer, der auf verschiedenen Offensivpositionen einsetzbar ist. Sein Bewegungsablauf ist ähnlich elegant und wie sein indirekter Vorgänger nimmt er Defensivaufgaben nicht immer allzu ernst. Die Chancen stehen jedoch gut, dass Sarr im Laufe seiner Karriere auch in diesem Aspekt dazulernen wird.

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Denn wie Dembélé hat der 20-Jährige nachgewiesen, dass er sich schnell verbessern und gestiegenen Ansprüchen gerecht werden kann. Zu seiner Zeit beim FC Metz galt er als ein ‚Tout Droit‘. In Frankreich nennt man so abfällig Spieler, die nichts anderes können, als mit dem Kopf geradeaus zu rennen. „Als ich hier ankam, wusste er nichts anderes, als wie man die Seitenlinie rauf und runter rennt“, sagte sein damaliger Trainer Philippe Hinschberger.

Oh Mané Mané

Bei der WM kann Sarr nun allen zeigen, dass sich das geändert hat. Mit ihm in der Startelf hat der Senegal die Chance, eine Flügelzange aufzustellen, die in puncto Tempo wohl ihresgleichen suchen wird. Denn neben dem 20-Jährigen würde dann Sadio Mané vom FC Liverpool auflaufen, dessen Sprintstärke sich mittlerweile in ganz Europa herumgesprochen haben sollte.

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Zusammen mit dem Star der Reds, einer stabilen Abwehr um Kalidou Koulibaly (SSC Neapel) und Salif Sané (Hannover96/Schalke 04) sowie einer routinierten Mittelfeldzentrale mit Kapitän Cheikhou Kouyaté (West Ham) und Idrissa Gueye (FC Everton) haben Sarr und das Team das Potenzial, zur Überraschungsmannschaft des Turniers aufzusteigen. Sollte der 20-Jährige in Russland überzeugen, würden die Scouts der Fußballwelt wohl zwangsläufig auch ihren Blick wieder auf Stades Rennes richten.

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