Der VfB Stuttgart ist durch die Verpflichtung von Bilal El Khannouss um eine Attraktion reicher. Der Marokkaner ist in seiner Heimat in jungen Jahren schon ein Star – und dennoch bodenständig.

In einem ist Bilal El Khannouss beim VfB Stuttgart schon jetzt Spitzenreiter. Dem 21-Jährigen folgen 2,1 Millionen Menschen auf Instagram, kein anderer Akteur bei den Schwaben kann dem Marokkaner in diesem Punkt das Wasser reichen.
In seiner Heimat ist der vielseitige Offensivspieler schon ein Star. 2022 waren alle Augen auf den Rechtsfuß gerichtet, als er in Katar bei der Weltmeisterschaft im Spiel um Rang drei völlig überraschend gegen Kroatien (1:2) in der Startelf stand und mit 18 Jahren zum jüngsten marokkanischen Nationalspieler aller Zeiten wurde. Mit der U23 wurde er vor zwei Jahren dann Afrikameister, ein Jahr später holte er bei Olympia Bronze. Beim Spiel um Rang drei (6:0 gegen Ägypten) trumpfte El Khannouss mit einem Tor und einer Vorlage groß auf, mittlerweile ist er in der A-Nationalmannschaft fest etabliert.



Auch im Vereinsfußball klettert El Khannouss die Karriereleiter stetig bergauf. Vor einem Jahr hatte Leicester City 22,5 Millionen Euro auf den Tisch gelegt, um ihn vom KRC Genk loszueisen. Zwar stiegen die Foxes ab, El Khannouss fand sich in der Premier League aber schnell zurecht, war meist gesetzt und steuerte immerhin zwei Tore und drei Vorlagen bei.
Nicht nur Fußball im Kopf
Jetzt ist der in Belgien geborene Ballkünstler in Stuttgart angekommen, wo er auch europäisch Fuß fassen will. Zunächst leihen die Schwaben den Zehner, der bei den Foxes sowohl auf dem linken als auch auf dem rechten Flügel seine Dribbelkünste zur Schau stellen konnte. Der VfB sicherte sich zudem eine Kaufoption in Höhe von 25 Millionen, die unter bestimmten Bedingungen zur Kaufpflicht wird.
Dafür bekommt der DFB-Pokalsieger nicht nur einen äußert talentierten Trickser, sondern einen cleveren Spieler mit klarem Plan und Weitsicht. El Khannouss hat parallel zum Fußball vor zwei Jahren seine Ausbildung zum Physiotherapeuten erfolgreich abgeschlossen.
„Der VfB ist ein großer Klub, die Bundesliga eine spannende Liga. Die Menschen, denen ich bislang begegnet bin, sind sehr nett und auch die Gespräche mit den Verantwortlichen waren sehr gut. Ich freue mich auf die Zeit, die vor mir liegt, und kann es kaum erwarten loszulegen. Mit meinen neuen Teamkollegen möchte ich viel erreichen“, sagte El Khannouss bei seiner Vorstellung.
Hoeneß ist begeistert
Wenn der VfB am Samstag (15:30 Uhr) auf den SC Freiburg trifft, wird der Offensivspieler erstmals im Kader stehen. Die Startelf kommt aber wohl zu früh, weil er unter der Woche noch mit der marokkanischen Nationalmannschaft unterwegs war und deshalb nur wenige Einheiten mit seinen neuen Teamkollegen absolvieren konnte.
Seinen Trainer Sebastian Hoeneß konnte El Khannouss jedenfalls schnell von seinem bemerkenswerten Talent überzeugen, er beschrieb seinen neuen Schützling auf der heutigen PK als „sehr positiven, aufgeschlossenen Jungen mit großen fußballerischen Qualitäten“, er werde dem Team „sehr schnell helfen“ können. Vielleicht ja sogar schon gegen den Sport-Club. In jedem Fall wird El Khannouss in den kommenden Monaten einige Follower aus dem Schwabenland hinzugewinnen.
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