Trainer-Wahnsinn in Mexiko | Derby-Fieber in Madrid
In Mexiko zeigt sich bei einer Turbo-Beförderung wieder einmal das verrückte Ausmaß des Fußballs. Währenddessen fiebert Madrid einem Derbykracher in der Champions League entgegen. FT mit der Presseschau.

Trainer-Irrsinn in Mexiko
Vom Platz auf die Trainerbank. Diesen Weg haben im Fußballbusiness bereits viele Profis beschritten. Doch normalerweise liegen zwischen den beiden Stationen Wochen und Monate der Trainerausbildung. In Mexiko hat am vergangenen Wochenende ein Mann den Schritt vom Spieler zum Coach nun innerhalb von 24 Stunden vollzogen: Guido Pizarro. Der 35-Jährige stand noch am Samstagabend für Tigres UANL über 90 Minuten auf dem Platz und führte sein Team als Kapitän zum 2:1-Sieg über Necaxa. Dann war auf einmal überraschend Schluss für Tigres-Coach Veljko Paunovic. Kurzerhand später wurde Pizarro als neuer Trainer vorgestellt. Seine aktive Karriere hatte das Tigres-Urgestein (480 Spiele für den Klub) nebenher noch schnell beendet.
In der Vereinsmitteilung heißt es, dass der Routinier „aufgrund seines Werdegangs, seiner Führungsqualitäten und seiner Vorbereitung“ zum neuen Trainer befördert wurde. Ein Personalwechsel, der in der mexikanischen Medienlandschaft auch noch am heutigen Dienstag für Gesprächsstoff sorgt: „Es ist kaum zu glauben.“ Glücklicherweise besitzt Pizarro bereits eine Pro-Lizenz und hat zusätzlich auch noch einen Master in Sportmanagement in der Tasche. Der Trainernovize hat beim Tabellendritten allerdings nicht viel Zeit, sich in seine neue Rolle einzufinden. Am heutigen Dienstagabend steht für die Tigres das Achtelfinal-Hinspiel im CONCACAF Champions Cup beim FC Cincinnati auf dem Programm.
CL-Showdown in Madrid
Die Champions League-Achtelfinals stehen an. Während Borussia Dortmund es mit dem OSC Lille zu tun bekommt, steigt in Madrid das Duell zwischen Real und Atlético. Oder wie die ‚Marca‘ schreibt, „das größte Derby in Europa“. Die Rojiblancos könnten den Königlichen dabei wieder einmal die Saison versauen. Von den vergangenen sieben Aufeinandertreffen konnte Real nur eines gewinnen. In der Liga trennten sich beide Teams dieses Jahr mit 1:1. Zudem hat das Team von Trainer Diego Simeone seit Oktober nur ein Pflichtspiel verloren und liegt in La Liga sogar mit zwei Punkten vor Real.
Sollte Atlético die Blancos gerade in der so wichtigen Königsklasse vorzeitig ins Stolpern bringen, dürfte die Freude im rot-weißen Teil Madrids groß sein. Atlético-Coach Diego Simeone sagte im Vorfeld der Partie: „Für uns ist es ein Genuss. Es ist ein sehr wichtiger Moment, gegen einen hoch angesehenen Gegner. Wir sind bereit für das, was kommen wird.“ Carlo Ancelotti gab sich trotz der angespannten Personalsituation (Jude Bellingham fehlt gelbgesperrt) gewohnt gelassen: „Die Spielidee wird sich trotz der Ausfälle von Ceballos und Bellingham nicht ändern. Wir wissen, dass es ein ausgeglichenes Spiel sein wird und dass es im Rückspiel entschieden wird.“ Na dann. Die ‚Mundo Deportivo‘ schreibt: „An talentierten Spielern mangelt es nicht, und Spannung ist auch garantiert. Jetzt muss der Ball nur noch rollen.“ Und das wird er um 21 Uhr.
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