U21-Doppelpack: Endlich Spielpraxis für Moukoko
Bei Borussia Dortmund erhält Youssoufa Moukoko nur wenige Einsatzminuten. Umso mehr freut er sich über seinen Doppelpack bei Deutschlands U21.

Es ist nach wie vor extrem besonders für einen 16-Jährigen: In allen fünf Pflichtspielen von Borussia Dortmund in der laufenden Saison kam Youssoufa Moukoko zum Einsatz. Aber: Insgesamt sammelte das Sturmjuwel dabei nur 83 Einsatzminuten.
Umso glücklicher dürfte der gebürtige Kameruner daher über sein gestriges Debüt für die deutsche U21-Nationalmannschaft gewesen sein. Als jüngster Spieler aller Zeiten stand er beim 6:0 gegen San Marino in der Startelf, durfte 74 Minuten mitwirken und erzielte einen Abstauber-Doppelpack.
„Erfolgserlebnis gebraucht“
Endlich, ist man als Betrachter geneigt zu sagen, durfte Moukoko mal länger als fünf, elf oder drei Minuten ran und sein Talent aufblitzen lassen. Moukoko habe „ein kleines bisschen das Erfolgserlebnis gebraucht und gesucht“, stellte U21-Trainer Stefan Kuntz im Nachgang fest. Ein Hinweis auf eine klitzekleine Frustration wegen zu geringer Einsatzzeiten bei Schwarz-Gelb?
Beim BVB ist man logischerweise bemüht, den Teenager behutsam aufzubauen. Trainer Marco Rose will seinen Angreifer „schützen“, aber gleichzeitig auch „nicht bremsen“. Dass ein 16-Jähriger nicht in jedem Spiel eines ambitionierten Klubs wie dem BVB in der Startelf stehen oder längere Einsatzmöglichkeiten bekommen kann, liegt dabei auf der Hand. Dafür ist Moukoko auch schlicht noch zu unfertig in taktischen Abläufen, Ballbehauptung und -weiterleitung.
Das große Aber jedoch: Mit 16 Jahren erhält für gewöhnlich jedes Talent reichlich Spielpraxis. Zwar gegen Gleichaltrige, aber immerhin. Das Profitraining bringt Moukoko sicherlich weiter. Die Frage, ob in seinem Alter aber so wenig Einsatzminuten tatsächlich zuträglich sind, steht im Raum. Fallbeispiele gibt es wenige, da Moukokos Frühstart bei den Profis eben so außergewöhnlich ist.
Option dritte Liga
Wie könnte eine Lösung aussehen? Die Rückkehr in die U19 dürfte keine Option sein, ist Moukoko diesem Niveau doch schlicht entwachsen. Allerdings spielt seit Sommer die zweite Mannschaft des BVB in der dritten Liga. Der U23 könnte Moukoko sicherlich helfen und zudem ab und an wertvolle Spielpraxis sammeln – gegen Profis. Ob dieser Gedankengang beim BVB stattfindet, ist allerdings unklar.
Klar ist nur: Früher oder später benötigt das Supertalent regelmäßige und vor allem längere Einsätze, um sich wie gewünscht zu entwickeln. Mit der U21 des DFB steht am Dienstag in Lettland ein weiteres EM-Qualifikationsspiel auf dem Programm. Moukoko wird schon mit den Hufen scharren.
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