Maza: Das ist Bayers neuer Wirtz-Klon
Bayer Leverkusen hat proaktiv auf den drohenden Abgang von Spielmacher Florian Wirtz reagiert und Toptalent Ibrahim Maza von Hertha BSC losgeeist. Der algerische Nationalspieler verfügt über vielversprechende Anlagen und ist Wirtz in einigen Bereichen sehr ähnlich – braucht aber noch Zeit.

Florian Wirtz ist aktuell eine der spannendsten Personalien im europäischen Fußball. Trotz eines laufenden Vertrags bis 2027 bei Bayer Leverkusen scheint ein absoluter Blockbuster-Wechsel des deutschen Nationalspielers in diesem Sommer bevorzustehen. Heißester Kandidat auf den Zuschlag ist der FC Bayern, aber auch Manchester City und Real Madrid sind noch nicht aus dem Rennen.
Während die Verantwortlichen der Werkself nicht müde werden, zu betonen, dass noch nichts entschieden ist, wirkt der nun erfolgte Transfer von Toptalent Ibrahim Maza von Hertha BSC zum amtierenden Doublesieger, als hätten die Bosse um Simon Rolfes die Nachfolge für ihren Starspieler bereits geregelt.
Kein Wunder: Die Parallelen zwischen Wirtz und Maza liegen auf der Hand. Beide sind die klaren Spielmacher ihrer Teams, tragen die Zehn auf dem Rücken und bestechen durch höchstes technisches Niveau, tolle Übersicht und Drang zum Tor.
Ähnliche Anlagen
„Ibrahim passt zu uns und zu unserer Art des Fußballs. Er hat hervorragende technische Fertigkeiten, er ist dribbelstark und durchsetzungsfähig und hat dabei einen Blick für seine Mitspieler, die er glänzend einzusetzen weiß“, erklärte Rolfes bei der offiziellen Verkündung der Verpflichtung des 19-Jährigen.
Maza galt bei der Hertha bereits seit Jahren als vielversprechendes Talent und stieg im Sommer 2023 zu den Profis auf. Nur vier Herthaner waren bei ihrem Debüt jünger. Seit dieser Saison ist der gebürtige Berliner Stammspieler, erzielte in 32 Einsätzen bislang sieben Tore und bereitete fünf weitere vor.
Natürlich ist Wirtz in seiner Entwicklung ein ganzes Stück weiter, dennoch sind sich beide spielerisch sehr ähnlich: Wie Wirtz lenkt auch Maza das Spiel seiner Mannschaft mit klugen Pässen und entscheidenden Dribblings, ist aber auch ein wichtiges Element im Offensivpressing bei der Hertha. Körperlich und vor allem im Kopfballspiel hat der drei Zentimeter größere Youngster seinem Leverkusener Kollegen sogar etwas voraus.
Maza defensivstärker
Der Bayer-Spielmacher hat sowohl bei den wichtigen Pass- als auch Schussstatistiken die Nase vorne, bringt mehr Zuspiele zum Mitspieler, leitet mehr Torschüsse ein und ist allgemein mehr ins Spiel eingebunden. Dies ist jedoch auch auf die unterschiedlichen taktischen Systeme zurückzuführen.
Maza muss beim enttäuschenden Tabellenelften der zweiten Liga deutlich mehr Defensivarbeit leisten und hat im Angriff weniger Unterstützung. Er besticht durch eine höhere Erfolgsquote im Dribbling und gewinnt deutlich mehr (Luft-)Zweikämpfe als Wirtz.
Bayer ließ sich den neuen Hoffnungsträger dem Vernehmen nach zwischen 13 und 14 Millionen Euro kosten und hat Maza mit einem Vertrag bis 2030 ausgestattet. „Hier in Leverkusen kann ich mich noch weiterentwickeln und Titel gewinnen – das ist es, was mich antreibt“, erklärte der Neuzugang. Die nötige Zeit dafür soll Maza erhalten.
Unterstützung für den Neuen
Sollte Wirtz den Verein wirklich im Sommer verlassen, soll die Last der Spielgestaltung nicht direkt auf Mazas jungen Schultern lasten. Für diesen Fall plant Bayer dem Vernehmen nach einen weiteren Zugang für das offensive Mittelfeld.
Gesucht wird ein Spieler, der genug Erfahrung mitbringt und spielerisch schon etwas weiter ist, um auch den Scoring-Output von Wirtz zu ersetzen, der bei Maza noch nicht so ausgeprägt ist. Emiliano Buendía (28), der aktuell von Aston Villa an Leverkusen verliehen und momentan eine Option ist, wird aller Voraussicht nach nicht fest verpflichtet.
Maza kann Wirtz nicht eins zu eins ersetzen – zumindest noch nicht. Er bekommt die Zeit, um zu reifen und sich sowohl an Bayer als auch das höhere Niveau der Bundesliga zu gewöhnen. Das Potenzial, ein elementarer Bestandteil des bevorstehenden Umbruchs bei der Werkself zu werden, hat er aber allemal.
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