Nach dem Transfermarkt ist vor dem Transfermarkt. Roland Virkus spricht in einem Interview ausführlich über die Planungen von Borussia Mönchengladbach.
Die Schreckensszenarien sind bei Borussia Mönchengladbach nicht eingetreten. Über weite Teile des Sommers schien es, als würden die Fohlen zahlreiche Leistungsträger abgeben müssen. Schlussendlich verabschiedeten sich mit Matthias Ginter (28) und Breel Embolo (25) nur deren zwei, Yann Sommer (33), Ramy Bensebaini (27) und Marcus Thuram (25) gingen ins letzte Vertragsjahr, Alassane Plea (29) und Jonas Hofmann (30) verlängerten gar.
Sportdirektor Roland Virkus (55) kann zufrieden sein, zumal die Mannschaft sich unter dem neuen Trainer Daniel Farke (45) gut zusammengefunden hat und zurzeit auf Platz sechs steht. Doch für den 55-Jährigen hört die Arbeit damit nicht auf. Im Gegenteil: Viele Personalien sind bei den Fohlen immer noch offen.
Neues Angebot für Sommer?
Nach wie vor bemüht sich Gladbach um eine Verlängerung mit Sommer. Allzu optimistisch zeigt sich Virkus im Interview mit der ‚Sport Bild‘ aber nicht: „Es gibt einen natürlichen Rahmen bei Borussia. Und obwohl Yann seit langer Zeit eine absolute Stütze dieser Mannschaft ist, muss man sagen, dass es Dinge im Leben gibt, die man sich nicht so einfach leisten kann. Wir würden ihn unheimlich gerne halten, sind in regelmäßigen Gesprächen. Jetzt müssen wir schauen: Kommen wir zusammen?“
Dennoch möchte Virkus um seinen Stammkeeper kämpfen und ist nach eigener Aussage bereit, sich finanziell „zu strecken“. Wird das Angebot über drei Jahre, das Sommer schon seit einiger Zeit vorliegen soll, also noch einmal abgeändert? Virkus: „Wir müssen vielleicht überdenken, ob wir auf der einen Seite etwas mehr geben, woanders etwas abziehen.“
Auch bei Thuram und Bensebaini wirbt der Sportdirektor nach wie vor um einen Verbleib. „Alle Spieler, deren Verträge im kommenden Sommer auslaufen, würden wir gerne verlängern. Weil es Leistungsträger dieses Klubs sind“, so Virkus, der aber einräumt: „Das eine wird funktionieren, das andere wird nicht funktionieren. Weil auch die Spieler für sich vielleicht andere Ziele haben.“
Koné-Verkauf eingeplant
Ein Spieler, der hingegen zumindest mittelfristig auf der Verkaufsliste steht, ist Manu Koné. Daraus macht der 55-Jährige keinen Hehl: „Ich würde lügen, wenn ich mich festlege: Wir verkaufen ihn niemals. Es gab jetzt schon Anfragen für Manu. Aber wir müssen ihn noch nicht verkaufen. Vor allem: Wir wollen ihn noch nicht verkaufen.“
Wann das sich ändern wird, lässt Virkus offen. Die Rahmenbedingungen eines Transfers hat er aber bereits abgesteckt: „Der Junge muss seinen nächsten Schritt gehen wollen. Bei einem Verein, der deutlich größer ist als Gladbach. Und: Wir müssen auch zufrieden sein.“ Eine „Win-win-Situation“, wie der Sportdirektor es beschreibt.
Weigl-Kaufoption zu hoch
Auf Seite der Zugänge steht derweil eine Festverpflichtung von Leihspieler Julian Weigl auf dem Programm – ein schwieriges Unterfangen, denn die Kaufoption über 15 Millionen Euro können die Borussen nicht ziehen. Virkus offen: „Eine solche Summe wäre nicht möglich. Es war nun so: Wir haben Julian eine klare Perspektive für diese Saison aufgezeigt, er hat auf sehr viel verzichtet. Somit war die Leihe darstellbar. Was danach passiert, kann ich noch nicht sagen.“
Dennoch hofft der Sportdirektor: „Manchmal entwickelt sich ein Spieler bei einem Klub so sehr, dass man eine neue Lösung findet, weil der Wunsch des Spielers auch so groß ist, dass er bleibt. Aber das hat natürlich Benfica mitzuentscheiden. Wenn Julian sich hier gut entwickelt, werden wir alles versuchen, ihn langfristig zu binden.“ Vor Virkus stehen geschäftige Monate.
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