Hat Solskjaer das falsche Bild von Sancho?

von Lukas Hörster
2 min.
Jadon Sancho kam im Sommer zu Manchester United @Maxppp

Null Tore, null Vorlagen und meist nur Ersatz: Bisher ist Jadon Sancho für Manchester United ein Transferflop. Soll sich das ändern, muss auch der Trainer umdenken.

50 Tore und 64 Assists in 137 Spielen für Borussia Dortmund: Kein Wunder, dass Manchester United im Sommer 85 Millionen Euro Ablöse für Jadon Sancho hinblätterte. Oder doch? Schließlich bekommt der Offensivmann beim englischen Rekordmeister noch kein Bein auf den Boden.

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Immerhin: Nach zwei Spielen, die Sancho komplett auf der Bank verbrachte, erhielt er in der Champions League bei Atalanta Bergamo (2:2) am gestrigen Dienstagabend drei Einsatzminütchen. Doch natürlich ist das zu wenig für das sündhaft teure Top-Talent.

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Solskjaer lobt

Ole Gunnar Solskjaer wurde im Nachgang mal wieder zu Sancho befragt – und versuchte einmal mehr, die Situation zu beruhigen. Der umstrittene United-Trainer meinte, er würde bei der Zusammenstellung seiner Startelf „jedesmal ein Verbrechen begehen“, schließlich hätten es Spieler wie Sancho verdient zu starten.

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Dass Sancho mal wieder draußen blieb, erklärte Solskjaer mit der zuletzt gegen Tottenham Hotspur (3:0) erfolgten Systemumstellung. Dennoch gelte: „Jadon wird noch viele Jahre ein guter Spieler hier sein. Er hat eine hohe Arbeitsrate, eine tolle Einstellung und Qualität. Ich fand ihn sehr gut, nachdem er eingewechselt wurde.“

Viel zeigen konnte Sancho freilich nicht während seines Kurzeinsatzes, der in erster Linie taktischer Natur war. Solskjaer begründete, dass er „mehr Breite auf der Seite“ und „Flanken für Cavani und Ronaldo“ sehen wollte. Und vielleicht lassen genau diese Aussagen auf das Problem bei Sancho schließen.

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Freigeist statt Flankengott

Denn der englische Nationalspieler kam zwar auch in Dortmund meist über die Außenbahn, zeigte seine Ausnahmequalitäten aber in der Regel dann, wenn er von dort Richtung Tor ziehen konnte. Der 21-Jährige ist kein klassischer Flügelspieler, der die Bahn hält und flankt.

Vielmehr ist Sancho ein verkappter Spielmacher auf Außen mit großer Kreativität, perfektem Timing für Steckpässe und dem Riecher für Tore. Soll er „die Breite“ halten und flanken, wird er verschenkt. Dafür gibt es Spezialisten, Sancho ist dagegen ein Freigeist. Sein falsches Bild sollte Solskjaer korrigieren, will er den totalen Millionen-Flop vermeiden.

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