Der Ausfall von Florian Wirtz trifft nicht nur Bayer Leverkusen hart. Auch Nationaltrainer Julian Nagelsmann muss in den Nations League-Spielen gegen Italien in der Offensive einen Ersatz für den Spielmacher finden. Dabei gibt es drei mögliche Herangehensweisen und viele Kandidaten.

Bei der letztjährigen Heim-Europameisterschaft verpasste Bundestrainer Julian Nagelsmann mit der deutschen Nationalmannschaft den Titel. In der diesjährigen Ausgabe der Nations League soll allerdings ein Pokal her. Gewinnt die DFB-Elf nach Hin- und Rückspiel (20. März & 23. März) gegen Italien, zieht die Adlertruppe zumindest ins Final Four des Wettbewerbs ein.
Gegen den Angstgegner muss der Bundestrainer jedoch auf einen Schlüsselspieler verzichten. Florian Wirtz fällt mit einer Innenbandverletzung im Sprunggelenk aus. Der Stammspieler ist nur schwer zu ersetzen. Am Donnerstag wird Nagelsmann den Kader für die kommenden Partien verkünden – mit dabei könnte auch die eine oder andere Überraschung sein.
Dem Bundestrainer bleiben drei Möglichkeiten, den spielstarken und kreativen Wirtz zu ersetzen. Möglich wäre eine interne Lösung, ein Rückkehrer oder ein Experiment.
Die interne Lösung
Die einfachste, weil bereits erprobte Lösung wäre, Wirtz mit einem etablierten Nationalspieler zu ersetzen. In diesem Fall würde Jamal Musiala (22) im 4-2-3-1-System in die zentrale Offensivposition rücken und statt des verletzten Leverkuseners würden Flügelspieler wie Leroy Sané (29), Serge Gnabry (29) oder Chris Führich (27) auflaufen, die allesamt in den vergangenen Wochen aus einem Formtief gefunden haben.
Der Rückkehrer
Einer der spiel- und formstärksten Bundesligaspieler ist seit Wochen Nadiem Amiri (28) vom Sensations-Dritten Mainz 05. Der Mittefeldspieler hätte sich eigentlich eine Nominierung für den DFB verdient und wäre dann ein Rückkehrer. Insgesamt fünfmal lief der Rechtsfuß bereits im Nationaltrikot auf, zuletzt allerdings im November 2020.
Eigentlich auf der Acht zu Hause könnte Amiri für den DFB auf seine frühere Position in der offensiven Zentrale zurückkehren. Diese bekleidete er in den Anfangsjahren seiner Karriere und konnte auch damals mit einigen Scorerpunkten überzeugen. Aber auch in einem 4-2-2-2-System wäre ein Einsatz im zentralen Mittelfeld denkbar.
Das Experiment
Obwohl die Spiele gegen Italien nicht unwichtig sind, könnte Nagelsmann auch einem Neuling die Chance geben. Gerade im offensiven Mittelfeld gibt es aktuell einige Spieler, die sich für eine Einladung empfehlen. Darunter fallen Amiris Mainzer Teamkollege Paul Nebel (22), der in dieser Spielzeit seinen Bundesliga-Durchbruch schaffte. Bisher gehen sieben Tore und vier Vorlagen auf das Konto des sechsfachen U21-Nationalspielers.
Auch Tom Bischof (19) gehört sicher zu den Kandidaten. Der zentrale Mittelfeldspieler zeigt bei der TSG Hoffenheim auch seine offensiven Qualitäten und taucht häufig hinter den Spitzen auf. Bisher sammelte der zukünftige FC Bayern-Profi sechs Scorerpunkte und zeigte sich in einer schwachen Hoffenheimer Mannschaft äußerst spielfreudig.
Paul Wanner hingegen befindet sich aktuell in einem Leistungsloch. Der 19-Jährige befindet sich seit geraumer Zeit im Visier des DFB, hat sich allerdings noch nicht entschieden, ob er zukünftig für Deutschland oder doch für Österreich auflaufen möchte. Vom Profil her wäre er Wirtz von allen genannten Kandidaten sicherlich am ähnlichsten. Aktuell dürfte eine Nominierung allerdings kein Thema sein.
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