Klub-Chef Ronaldo bekommt bei Valladolid ordentlich Gegenwind, während Carlo Ancelotti ein ganzes Land in Aufruhr versetzt. Die FT-Presseschau am Mittwoch.

Ronaldo der neue Blatter
Der einstige Weltfußballer Ronaldo wird bei Real Valladolid, wo er seit 2018 als Klubbesitzer fungiert, keine Freunde mehr finden. Der spanische Erstligist steht bereits als Absteiger fest, zuletzt hatte die ‚as‘ berichtet, dass der Brasilianer den Verein nun wieder verkaufen will. Die Fans sind froh, schließlich hatte der 48-Jährige seit seiner Ankunft immer wieder falsche Versprechungen gemacht, zudem wurden hohe Transfereinnahmen aus Sicht der Anhänger zu selten in die Mannschaft reinvestiert.

➡️👀Se entregarán en las puertas de acceso al estadio 60.000 billetes para lanzar en el minuto 12 del partido ⬇️
#RonaldoVendeYa
#PucelaSomosNosotros

Deshalb planen sie nun fürs kommende Wochenende, wenn der FC Barcelona nach Valladolid kommt, eine letzte große Protestaktion. Die Fangruppe Fondo Norte 1928 wird am Samstag (21 Uhr) beim Spiel 60.000 Tickets auf das Spielfeld werfen, auf denen das Konterfei ihres Noch-Präsidenten zu sehen ist. Daneben steht auf Spanisch: „Ronaldo, hau ab!“ Erinnerungen an die Protestaktion bei Ex-FIFA-Chef Sepp Blatter werden wach, der mit Geldscheinen beworfen wurde. Laut ‚Cadena Ser‘ soll Ronaldo als Mehrheitsaktionär seine Anteile für rund 40 Millionen Euro verkaufen.
Zweiter Korb für Brasilien
Dass Brasilien in der Zukunft noch einmal einen Vorstoß wagen wird, ist nahezu ausgeschlossen. Zu sehr dürfte die erneute Absage von Carlo Ancelotti schmerzen. Nur noch die Unterschrift des Italieners hatte gefehlt, doch letztlich war er nicht bereit, wegen seinem vorzeitigen Vertragsende bei Real Madrid auf mehrere Millionen zu verzichten und sagte schließlich wie schon vor einigen Jahren dem CBF doch noch ab.
Das sorgt am Zuckerhut für wütende Reaktionen: „Es ist eine Telenovela, die in einem traurigen Kapitel endet. Dachten Sie, Sie würden Florentino Pérez einen Luftballon schenken und das war’s? Er ist der erfahrenste Regisseur in der Welt des Fußballs. Zu glauben, dass sie das tun würden (eine Vereinbarung zwischen dem CBF und Ancelotti zu treffen, Anm. d. Red.), ihn (Pérez, Anm. d. Red.) zu informieren und dass er die Kündigung unterschreiben würde, ist für mich entweder immens naiv oder arrogant“, so Alicia Klein vom brasilianischen Portal ‚UOL‘. Journalist Pedro Ivo Almeida von ‚ESPN Brasil‘ erklärt, dass Real-Präsident Pérez „die Art und Weise, wie Ancelotti sich in der Öffentlichkeit präsentierte, nicht gefiel“. So war der 65-Jährige etwa zu spät zu einer königlichen Besprechung gekommen, weil er sich zuvor mit brasilianischen Vertretern getroffen hatte. Das alles führt dazu, dass weder Real noch Brasilien gut auf den Startrainer zu sprechen sind – der letzte Ausweg scheint Saudi-Arabien zu heißen.
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