FT-Kurve Premier League

Wirtz & Frimpong im Fokus: Hat sich Liverpool verzockt?

Fast eine halbe Milliarde Euro hat der FC Liverpool im Sommer für Neuzugänge ausgegeben. Wirklich zueinander gefunden haben die teuren Stars aber noch nicht.

von Lukas Weinstock
2 min.
Florian Wirtz ist fassungslos @Maxppp

Der FC Liverpool läuft den eigenen Ansprüchen in dieser Saison bislang hinterher. Spielerisch enttäuschen die Reds oftmals, zudem musste man in den vergangenen beiden Spielen gegen Crystal Palace (1:2) und Galatasaray (0:1) ernüchternde Niederlagen einstecken.

Unter der Anzeige geht's weiter

Insbesondere angesichts der großen Shopping-Tour im Sommer überrascht diese Entwicklung, standen die Reds in der zurückliegenden Saison doch für spielfreudigen und mitreißenden Fußball, der letztendlich im souveränen Gewinn der Premier League gipfelte. Das Problem liegt auf der Hand: Die neu zusammengestellte Mannschaft ist noch nicht aufeinander abgestimmt, sodass unter anderem die beiden Neuzugänge von Bayer Leverkusen noch keine Rolle spielen.

Bayer-Neuzugänge in der Kritik

Florian Wirtz (22) kam für satte 125 Millionen Euro an die Anfield Road, in neun Spielen gelang dem Spielmacher nur eine Torbeteiligung. Zudem fehlt Wirtz noch komplett die Bindung zum Liverpooler Spiel, auch an das für ihn ungewohnte Spielsystem hat sich der gebürtige Pulheimer noch nicht gewöhnt. Liverpool-Legende Jamie Carragher schimpfte nach der Niederlage in Istanbul am Dienstag: „Er muss aus der Mannschaft herausgenommen werden, damit Liverpool zu dem zurückkehren kann, was es in der letzten Saison war, und dann von dort aus Selbstvertrauen aufbauen und defensive Stabilität entwickeln kann. Denn im Moment ist es ein Chaos.“

Unter der Anzeige geht's weiter

Mit Jeremie Frimpong liefert auch der zweite Neuzugang aus Leverkusen bislang nicht ab. Trainer Arne Slot kritisierte den 24-Jährigen nach der Pleite gegen Crystal Palace öffentlich: „Einer unserer Spieler wollte einen Konter starten, was völlig sinnlos war, da das Spiel fast vorbei war. Ein Spieler war in diesem Moment zu offensiv. Das hat ihnen ermöglicht, das Tor zu schießen und uns das Spiel gekostet.“

Duo noch nicht integriert

In Liverpool war Frimpong eigentlich als Rechtsverteidiger eingeplant. Da der Niederländer defensiv aber einiges vermissen lässt, muss Dominik Szoboszlai (24), der eigentlich im Mittelfeld zuhause ist, immer wieder rechts hinten aushelfen. Die Unerfahrenheit auf dieser Position merkt man dem eigentlichen Zehner an, gegen Gala verursachte er den Elfmeter zum 0:1-Endstand.

Unter der Anzeige geht's weiter

Alles in allem lässt sich festhalten, dass Slot es bislang noch nicht schafft, das Duo in sein Spielsystem zu integrieren. Dementsprechend sieht er sich gezwungen, zu alternativen Lösungen zu greifen. Da diese bisher aber auch nicht fruchten, laufen die Reds den Ansprüchen hinterher. Klar ist aber auch, dass man einer Mannschaft – und insbesondere den jungen Spielern – nach einem so großen Umbruch Zeit zugestehen muss.

Über die nötige Qualität verfügen die beiden Akteure, es hapert aber noch daran, die Fähigkeiten auch auf der Insel zu offenbaren. Die kommenden Wochen werden zeigen, ob sie nur mit Startschwierigkeiten zu kämpfen haben oder ob sich die Reds im Sommer verzockt haben.

Unter der Anzeige geht's weiter
Unter der Anzeige geht's weiter
In die Zwischenablage kopiert