Ligue 1

Transferstreit bei OM: Villas-Boas bietet Rücktritt an

André Villas-Boas hatte vor einigen Tagen bereits angekündigt, dass sein auslaufender Vertrag bei Olympique Marseille aufgrund der sportlichen Misserfolge wohl nicht verlängert wird. Im Zuge einiger Transferentscheidungen am Deadline Day eskaliert nun die Situation.

von Georg Kreul
2 min.
André Villas-Boas auf einer Pressekonferenz @Maxppp

Das Chaos bei Olympique Marseille erhält ein neues Kapitel. Cheftrainer André Villas-Boas gab während der heutigen Pressekonferenz im Vorfeld der morgigen Partie gegen den RC Lens (21 Uhr) seinen Rücktrittswunsch bekannt.

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Grund für die Entscheidung des 43-Jährigen sind die am gestrigen Deadline Day vollzogenen Transfers von OM-Profi Nemanja Radonjic zu Hertha BSC und Marseilles Verpflichtung von Olivier Ntcham (24, Celtic Glasgow) als Ersatz für den nach Berlin abgewanderten Serben.

„Ich will nur weg“

„Der Transfermarkt endete mit der Ankunft eines neuen Spielers, einer Entscheidung, die nicht von mir getroffen wurde. Ich hatte nichts mit dieser Entscheidung zu tun“, ärgerte sich Villas-Boas, „ich habe es morgens beim Aufwachen aus der Presse erfahren. Dies ist genau der Spieler, zu dem ich Nein gesagt hatte. Er war nie ein Spieler auf unserer Liste. Und am Ende ist er gekommen, ich war nicht dafür.“

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„Ich habe der Geschäftsleitung deshalb meinen Rücktritt angeboten“, führt der scheidende Trainer weiter aus, „ich bin nicht einverstanden mit der Sportpolitik und dieser Entscheidungsfindung in Bezug auf die Bedürfnisse der Mannschaft und des angekommenen Spielers. Ich warte auf eine Antwort. Wenn es nein ist, machen wir weiter. Was ich klarstellen möchte, ist dies: Ich will nichts von OM, kein Geld. Ich will nichts, ich will nur weg.“

Kommt Favre?

Villas-Boas betonte allerdings auch, dem Management Zeit für die Verpflichtung seines Nachfolgers zu geben. Dieser könnte aus der Bundesliga kommen. Lucien Favre wurde vor einigen Tagen von französischen Medien als Kandidat „ganz oben auf der Wunschliste“ gehandelt. Mitte Dezember war der 63-Jährige bei Borussia Dortmund entlassen worden und sucht seitdem einen neuen Klub.

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Eine einfache Aufgabe hätte Favre nicht zu bewältigen, ganz im Gegenteil. Erst am vergangenen Samstag stürmten Ultras das Trainingsgelände von OM und demonstrierten gegen die Klubführung und die Mannschaft. In der Ligue 1 belegt Marseille den neunten Tabellenplatz und konnte nur eines der vergangenen neun Pflichtspiele gewinnen.

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