FT-Kurve Bundesliga

Arsenal-Power: HSV vor der Systemfrage

Der Hamburger SV hat am Deadline Day kräftig nachgelegt. Mit Albert Sambi Lokonga und Fabio Vieira bringen die Neuen vom FC Arsenal neue Qualität ins Spiel, könnten Cheftrainer Merlin Polzin aber auch vor eine Systemfrage stellen.

von Georg Kreul
2 min.
Albert Sambi Lokonga und Fabio Vieira @Maxppp

Der Hamburger SV hat am Deadline Day einen bemerkenswerten Transferendspurt hingelegt. Albert Sambi Lokonga (25) und Fabio Vieira (25) sollen mit ihrer Qualität den HSV in der Bundesliga halten. Mit den beiden Neuen vom FC Arsenal stellt sich nun die Frage, ob der Aufsteiger sogar sein bisher mäßig erfolgreiches System anpasst.

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Die Systemfrage

Denn in der aktuellen 3-4-3-Formation von Trainer Merlin Polzin ist im Mittelfeldzentrum nur Platz für zwei Spieler. Dort haben die Rothosen mit Nicolai Remberg (25) und Vizekapitän Nicolás Capaldo (26) diesen Sommer bereits zwei Neuzugänge verpflichtet, die jedoch vorrangig für das Grobe zuständig sind.

Mit Lokonga und Vieira bekommt der Aufsteiger zwei Neuzugänge von einer gänzlich anderen Qualität aus einem Regal, welches für viele Beobachter nicht einmal in Reichweite für den siebenjährigen Zweitligisten lag – schließlich blätterten die Gunners einst zusammen rund 52 Millionen Euro Ablöse für das Duo hin.

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Ein Stratege, ein Feingeist

Sportdirektor Claus Costa beschrieb Lokonga am gestrigen Montag als einen „technisch starken Spieler, der über ein hervorragendes Passspiel, insbesondere in die Tiefe, verfügt. Er besitzt insgesamt ein hohes Selbstverständnis im Spiel mit dem Ball – besticht mit Spielstärke, Spielruhe sowie strategischer Qualität“. Der Belgier bringt also deutlich andere Stärken mit als Capaldo und Remberg, verfügt gleichzeitig aber auch über die nötige Physis eines Abräumers.

Vieira hingegen ist ein klassischer Spielmacher, ein Künstler am Ball, der die HSV-Fans in Erinnerungen an Vereinslegende Rafael van der Vaart schwelgen lässt. Der Portugiese ist im offensiven Mittelfeld zuhause, eine Position, die im aktuellen System so nicht direkt existiert. Allerdings kann der Freistoßexperte auch auf der rechten Außenbahn eingesetzt werden, wo bislang Emir Sahiti (26) eingesetzt wurde.

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Der Kosovare zählte allerdings noch vor einigen Wochen zu den Verkaufskandidaten und sollte ursprünglich durch Rayan Philippe (24) ersetzt werden. Doch auch der Neuzugang von Eintracht Braunschweig wurde noch nicht richtig mit seiner neuen Position auf dem Flügel warm. Behält Polzin sein bisheriges System bei, dürften beide zugunsten von Vieira weichen. Andernfalls gäbe es auch die Möglichkeit, auf das im Aufstiegsjahr bewährte 4-3-3 umzustellen.

Vuskovic die dritte Säule?

Mit Toptalent Luka Vuskovic (18) liehen die Hamburger dank der Verbindung zu Bruder Mario Vuskovic (23) ebenfalls sehr spät einen weiteren Spieler von gehobener Qualität für die bisher wackelige Innenverteidigung aus, der andernfalls bei Klubs von deutlich größerem sportlichem Stellenwert gelandet wäre.

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Dank der Geduld der HSV-Bosse haben die Hanseaten im Endspurt der Transferphase auf drei Positionen einen deutlichen Sprung nach vorne gemacht, der im Kampf um den Klassenerhalt noch wertvoll werden dürfte. Klar ist jedoch auch, dass der komplett runderneuerte Kader noch eine Weile brauchen dürfte, um zueinander zu finden.

So könnte der HSV auflaufen

3-4-3

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4-3-3

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