Gewaltiger Millionen-Verlust: Herthas Lage immer dramatischer
Die Jahre des Geldverschleuderns sind lange vorbei bei Hertha BSC, wirken aber immer noch nach. Die Alte Dame schlittert immer tiefer ins Minus und ist auf einen Einstieg von 777 praktisch angewiesen.

Der aktuelle Finanzbericht von Hertha BSC kommt einem Offenbarungseid gleich. Nach einem Minus von 44,7 Millionen Euro im zweiten Halbjahr 2022 kalkuliert Geschäftsführer Finanzen Tom Herrich mit einem Fehlbetrag von weiteren 19,3 Millionen Euro bis Ende Juni. Dies entspräche einem Verlust von satten 64 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2022/23. Die Verbindlichkeiten steigen auf 90,8 Millionen Euro.
Noch immer fällt der Alten Dame das Geschäftsgebaren in den vergangenen Jahren auf die Füße. Nach dem Einstieg von Lars Windhorst, der 374 Millionen Euro in den Verein pumpte, wurde enorm viel Geld für Spieler ausgegeben, die die sportlichen Erwartungen nicht erfüllen konnten. Statt in der Bundesliga oben anzugreifen, steckt Hertha seitdem praktisch durchgehend im Abstiegskampf.
Magere Transfererlöse
Als Folge des sportlich dürftigen Abschneidens schrumpften die Berliner Transfererlöse. Lediglich noch 16 Millionen Euro beträgt das Plus des Hauptstadtklubs im aktuellen Geschäftsjahr. Andererseits stehen viele Transferflops weiter auf der Gehaltsliste. „Das neue Präsidium hat durch diese Erblast eine der schwierigsten Aufgaben in der Historie unseres Traditionsvereins zu bewältigen“, lässt sich Präsident Kay Bernstein zitieren.
Durch das hohe Defizit wurde das einst bei über 100 Millionen Euro liegende Eigenkapital in ein Minus von 15 Millionen umgewandelt. Bleibt das so, droht Hertha im Sommer eine Millionenstrafe seitens der DFL, 2024 wiederum könnte sogar ein Punktabzug blühen.
777 als Hoffnungsmacher
Durch die angespannte Situation sind die Berliner nun mehr denn je auf frisches Geld angewiesen. Dieses soll von 777 Partners kommen, ein Investment-Unternehmen aus Florida, das insgesamt 75 Prozent der Anteile an der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA erwerben soll. Im Gegenzug winken Hertha Geldspritzen, die sich auf einen dreistelligen Millionenbetrag summieren dürfte. Der Deal steht kurz vor der Finalisierung.
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