Bayer 04: Erster Winter-Abgang zeichnet sich ab

Nur ein einziges Mal wurde Vladlen Yurchenko in dieser Saison in den Spieltagskader von Bayer Leverkusen berufen. „Mir geht es nicht gut. Ich habe lange nicht mehr gespielt“, gibt sich der Ukrainer dem ‚kicker‘ gegenüber entsprechend enttäuscht. Neu-Trainer Heiko Herrlich baut schlicht nicht auf Yurchenko.

Daran ändert wohl auch die Verletzung von Charles Aránguiz nichts, der sich am vergangenen Freitag einen Muskelfaserriss zugezogen hat. „Dominik Kohr hat es auch sehr gut gemacht in den ersten Spielen“, hat Herrlich im zentralen Mittelfeld klare Prioritäten.

Kein Platz im Team

Yurchenkos Qualitäten sieht der Coach weiter vorne: „Natürlich kann Vlad auch die Sechs spielen, aber er hat seine meisten Stärken in der Offensive, ist ein super Zehner. Als Sechser, wenn wir unter Druck kommen, hat Dominik mehr Stärken. Ich sehe Dominik da gerade deutlich vorne.“

„Bei uns ist es halt schwierig für ihn, seinen Platz zu finden. Weil wir mit zwei echten Stürmern spielen, muss die Doppelsechs defensiv total stark sein. Und da hat er seine Defizite“, erläutert Herrlich weiter. Problem für Yurchenko: Im offensiven Mittelfeld ist Bayer nicht minder gut besetzt.

Spielpraxis, sonst weg

„Die Situation ist ein bisschen traurig“, so der 23-Jährige, dessen Vertrag im Sommer endet. Ein Abschied schon im Winter ist alles andere als unwahrscheinlich. „Ich habe noch bis Saisonende Vertrag, aber ich muss spielen. Ich muss mit meinem Berater und Jonas Boldt sprechen. Bis zum Winter habe ich noch Zeit“, ordnet Yurchenko die verzwickte Lage ein.

„Natürlich muss man sich dann unterhalten, wenn er nicht spielt“, weiß auch Manager Boldt. Herrlich findet noch deutlichere Worte: „Er ist schon seit dreieinviertel Jahren hier und hat es bis heute nicht geschafft, sich richtig durchzusetzen.“ 18 Mal kam Yurchenko seit seinem Wechsel vor drei Jahren zum Einsatz. Viele Auftritte werden wohl nicht mehr dazu kommen.