BVB macht ernst bei Rode – zwei weitere Transfers vor dem Abschluss

Fußballerisch ist der Kader von Borussia Dortmund erstklassig besetzt. Spieler wie Marco Reus, Henrikh Mkhitaryan, Pierre-Emerick Aubameyang oder auch Julian Weigl und Sokratis stehen bei Klubs aus halb Europa auf dem Einkaufszettel. Das Ausscheiden in der Europa League gegen den FC Liverpool sowie die DFB-Pokal-Finalniederlage gegen den FC Bayern offenbarten jedoch eine entscheidende Vakanz.

Rode als später Kehl-Erbe?

Seit dem Karriereende von Sebastian Kehl fehlt dem BVB ein eben solcher Spielertyp. Ein zentraler Mittelfeldspieler, der nicht notwendigerweise über die feinste Klinge verfügt, in brenzligen Situation aber den Ton angibt, mal dazwischen haut und läuferisch sowie kämpferisch vorweg geht. Thomas Tuchel hat den idealen Mann offenbar auf der Bank des FC Bayern München entdeckt.

Wie der ‚kicker‘ berichtet, soll Sebastian Rode den Kader der Borussia als sogenannter Mentalitätsspieler verstärken. Der Mittelfeldantreiber, der neben einer giftigen Zweikampfführung auch über die nötige fußballerische Klasse verfügt, ist auch bei Borussia Mönchengladbach ein Wunschspieler auf die Nachfolge von Granit Xhaka. Demnach galt der Wechsel zu den ‚Fohlen‘ bislang als wahrscheinlich. Die Borussia von der Ruhr scheint der Elf vom Niederrhein nun aber ernsthafte Konkurrenz zu machen. Die Ablöse wird auf acht bis zehn Millionen Euro taxiert und wäre für keinen der beiden Bundesliga-Topklubs ein Problem.

Guerreiro und Mor sollen kommen

Des Weiteren intensiviert der BVB die Bemühungen um Raphaël Guerreiro und Emre Mor. Ersterer soll zunächst als Backup für Marcel Schmelzer fungieren, auf Sicht aber Druck auf den Routinier ausüben. Der 22-jährige portugiesische EM-Fahrer, von dem nicht wenige Experten den endgültigen Durchbruch beim anstehenden Turnier in Frankreich erwarten, wäre darüber hinaus auch eine Option für die linke Mittelfeldseite. Mit Guerreiro ist sich der Vizemeister nach FT-Informationen bereits einig. Derzeit wird lediglich noch mit dem FC Lorient über die Ablösemodalitäten gefeilscht. Im Raum stehen zwölf Millionen Euro.

Während die ‚Schwarz-Gelben‘ auf der Linksverteidigerposition akuten Bedarf sehen, wäre die Verpflichtung von Mor wohl eher ein Schuss ins Blaue. Eigentlich benötigt Tuchel derzeit keinen 1,68 großen Sturmwusler. Das Potenzial des gebürtigen Dänen, der wohl als Nationalspieler der Türkei an der EM in Frankreich teilnehmen wird, hat den BVB jedoch aufhorchen lassen.

Addo: „Mor erinnert wirklich an Messi“

Wöchentlich tauchen neue ‚Neue Messis‘ auf. Selten war das Prädikat aber so angebracht wie bei Mor. Der langjährige BVB-Profi und heutige Co-Trainer beim FC Nordsjaelland Otto Addo schwärmt in den höchsten Tönen vom technisch begnadeten Wirbelwind: „Sein Potenzial ist enorm. Wie er dribbelt, erinnert er wirklich an Superstar Lionel Messi. Emre macht Sachen, die ich noch nie gesehen habe. Selbst an schlechten Tagen hat er immer noch ein, zwei Aktionen, bei denen er drei, vier Mann stehen lässt.“ Addo habe „vom Talent noch nichts Besseres“ gesehen.

FT-Meinung: Die Transferpläne des BVB treten immer deutlicher zutage. Auf die zur Fahndung ausgeschriebenen Positionen im zentralen Mittelfeld sowie hinten links kristallisieren sich Rode und Guerreiro heraus. In der Innenverteidiger wird es auf Aleksandar Dragovic oder Ömer Toprak hinauslaufen. Der 18-jährige Mor wäre ein risikoarmes Projekt, das sich im Erfolgsfall mehr als auszahlen könnte.