Das FussballTransfers-Zwischenzeugnis: VfL Wolfsburg (17/18)

von Tobias Feldhoff
4 min.
Wolfsburg @Maxppp

Das Transferfenster ist seit Ende August geschlossen, die ersten Spieltage sind absolviert. Zeit für ein Zwischenfazit. FussballTransfers stellt die Transferpolitik der Bundesligisten auf den Prüfstand. Wer ist Volltreffer, wer Verstärkung, wer nur Mitläufer und welcher Neuzugang enttäuscht bislang?

Volltreffer:

Fehlanzeige

Lese-Tipp Strittige Notbremse: DFB sperrt Wimmer

Verstärkung:

Fehlanzeige

Mitläufer:

Fágner (Vasco da Gama/3 Mio.): Der Brasilianer deutet an, dass er die lange vergeblich gesuchte Lösung auf der Rechtsverteidiger-Position sein könnte. Weil der Rest der Mannschaft – und insbesondere der Defensive – nicht funktioniert, war der 23-Jährige nicht selten überfordert. Bislang absolvierte Fágner alle Partien über 90 Minuten. Für das richtungsweisende Spiel am Samstag gegen den SC Freiburg deutet sich nicht an, dass Felix Magath etwas verändert. Weil die Alternativen fehlen, hat der ehemalige Juniorennationalspieler noch Zeit, die Abstimmungsprobleme mit den neuen Kollegen zu beheben.

Ivica Olić (FC Bayern München/ablösefrei): Der Kroate arbeitet und arbeitet und arbeitet. Insofern hat sich an der Spielweise nicht allzu viel verändert, zum Leidwesen von Trainer Magath bleibt allerdings der Erfolg aus. Ein Treffer steht für den 33-Jährigen zu Buche – zu wenig für den Routinier, der eigentlich beim VfL vorangehen sollte. „Wir haben einen guten Kader und sind in der Kabine ein Team, aber das haben wir leider bisher nicht auf dem Platz gezeigt“, beklagt Olić mangelnde Geschlossenheit. Ob halbleere Wasserflaschen den Profis bei diesem Problem weiterhelfen, darf bezweifelt werden.

Unter der Anzeige geht's weiter

Enttäuschung:

Naldo (Werder Bremen/4,8 Mio.): Mit seinen lädierten Knien hat Naldo schon lange keine Probleme mehr. Dafür findet der ehemalige Bremer einfach nicht zur gewohnten Form. „Naldo hat momentan einige Probleme in seinem Spiel. So etwas kostet Punkte, aber es kommt vor, wenn man mit Menschen zu tun hat. Da muss ich ihm helfen“, schlägt Magath ungewohnt sanfte Töne an. Der Trainer will seinem Neuzugang das Vertrauen schenken. Sollte der Negativtrend des Innenverteidigers allerdings weiter anhalten, droht ihm die Verbannung auf die Bank.

Unter der Anzeige geht's weiter

Emanuel Pogatetz (Hannover 96/2,5 Mio.): Für den Österreicher gilt Ähnliches wie für seinen Abwehrkollegen Naldo. Die Form aus seiner Zeit bei Hannover 96 hat der Linksfuß nicht hinüberretten können. In vielen Situationen wirkte der 29-Jährige nicht so gedankenschnell wie früher. Einen rabenschwarzen Tag hatte Pogatetz ausgerechnet gegen seine Ex-Kollegen (0:4), als er früh Gelb sah und im Anschluss mit angezogener Handbremse in die Zweikämpfe gehen musste.

Bas Dost (SC Heerenveen/7 Mio.): Zwei Treffer hat der teuerste Neuzugang des Sommers immerhin schon erzielt. Seine Torgefährlichkeit hat Dost somit nachgewiesen – was fehlt, ist bislang die fußballerische Komponente. „Ich kann Fußball spielen, ich kann Tore machen. Aber ich muss fit sein, damit ich immer vorm Tor sein kann“, hat der oftmals etwas schwerfällig wirkende 1,92-Hüne das Problem erkannt. Ähnlich sieht es Magath, der seinen neuen Torjäger in dieser Woche Runden drehen ließ. Von der körperlichen Verfassung, sich in der Bundesliga durchsetzen zu können, ist Dost noch ein gutes Stück entfernt. Dass er die Fähigkeiten mitbringt, den Kader der ‚Wölfe‘ zu verstärken, muss sich erst noch zeigen.

Unter der Anzeige geht's weiter

Ohne Bewertung: Václav Pilař (FC Hradec Králové/1,5 Mio.), Kevin Pannewitz (Hansa Rostock/300.000)

Fazit: Magaths Plan, den Kader nur punktuell zu verstärken und auf Schnäppchenkäufe zu verzichten, ist weitestgehend fehlgeschlagen. Vor allem von dem bei der EM so starken Pilař hatte sich der Trainer-Manager einiges versprochen. Dass der Tscheche mit einem Kreuzbandriss bis ins neue Jahr ausfällt, ist schlichtweg Pech. Bei den anderen Neuen sucht Magath nach dem Grund, aus dem es so schlecht läuft. Naldo, Pogatetz und Olić sind erfahrene Profis, deren schwache Form Rätsel aufwirft. Noch genießt Magath die volle Rückendeckung des Vorstands, die wohl hauptsächlich auf seinen Meister-Coup aus dem Jahr 2009 zurückzuführen ist. Doch weiteren Misserfolg darf sich der 59-Jährige, der mit Europapokal-Ambitionen gestartet ist, wohl nicht erlauben – weder auf dem Platz noch auf dem Transfermarkt.




Unter der Anzeige geht's weiter

*Verwandte Themen:

Unter der Anzeige geht's weiter

Nachrichten

Unter der Anzeige geht's weiter