Die Knappenschmiede: Das Erfolgsrezept von Schalkes starker Jugendarbeit

von Lukas Heimbach
3 min.
Schalke 04 @Maxppp

Was bei den Profis des FC Schalke 04 nicht klappte, gelang der U19 umso eindrucksvoller im Jugendbereich. Souverän erreichten die Junioren des S04 das Halbfinale der UEFA Youth League, nachdem sie Top-Favorit FC Chelsea mit 3:1 ablederten. Jetzt geht es gegen den FC Barcelona. Der Erfolg ist aber alles andere als ein Zufallsprodukt.

Beim FC Schalke 04 steht die Jugendförderung ganz weit oben auf der Agenda. Nicht von ungefähr kommt es daher, dass die herausragende Jugendarbeit in Gelsenkirchen zuletzt immer mehr verheißungsvolle Früchte trägt, die sukzessive geerntet werden können. Nach Mesut Özil und Manuel Neuer schaffte Julian Draxler vor rund drei Jahren als Shootingstar den Durchbruch in königsblau. Mit gerade einmal 20 Jahren ist der Youngster mittlerweile längst in der Bundesliga angekommen und unumstrittener Stammspieler bei den ‚Knappen‘ – Leistungsschwankungen hin oder her.

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Mit Max Meyer und Kaan Ayhan stehen schon die nächsten vielversprechenden Talente in den Startlöchern, die ganz große Fußballbühne im Sturm zu erobern. Während Meyer unter Jens Keller zuletzt meist gesetzt war, durfte auch der 19-jährige Kaan Ayhan gegen Real Madrid vergangenen Dienstag von Beginn an ran. Insbesondere Meyer überzeugt diese Saison mit bereits fünf Toren und der Art und Weise, mit der er mit gerade einmal 18 Jahren die Strippen in der kreativen Zentrale der ‚Königsblauen‘ zieht. Theoretisch hätte der gebürtige Oberhausener beim 3:1-Sieg der U19 gegen den FC Chelsea ebenfalls noch mitwirken können.

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Frequenz der Top-Talente steigt

Währenddessen scharren in der U19 der ‚Königsblauen‘ schon die nächsten Talente mit den Hufen und hoffen auf den Sprung in den Profikader. Rechtzeitig stellen die Verantwortlichen entsprechend schon die Weichen bei ihrem erfolgreichen Nachwuchs. So unterschrieb Angreifer Donis Avdijaj erst kürzlich einen einen Vertrag bis 2019. Bemerkenswert: Obwohl der 17-jährige Deutsch-Albaner noch keine einzige Bundesliga-Minute absolviert hat, besitzt das Offensiv-Juwel eine Ausstiegsklausel über rund 50 Millionen Euro. Zudem wurden Mittelfeldspieler Pascal Itter (18) und Verteidiger Marvin Friedrich (18) jeweils mit Dreijahresverträgen ausgestattet, die ab der kommenden Saison Gültigkeit haben. Vergangenen Freitag unterschrieb darüber hinaus der ebenfalls 18-jährige Offensiv-Akteur Leroy Sané einen Profivertrag, der vom 1. Juli 2015 bis 30. Juni 2017 datiert ist.

Wir haben Geld in die Hand genommen, Personen ausgetauscht und völlig neue Strukturen etabliert. Zum Beispiel haben wir unsere U23, die zuvor für sich gewurschtelt hat und weder dem Nachwuchs noch den Profis zugeordnet war, unserer Nachwuchsabteilung angegliedert“, erläutert Manager Horst Heldt in der ‚Sport Bild‘ einleitend die Gründe der guten Arbeit, „zudem hat sie einen neuen Namen erhalten: „Knappenschmiede“. Weiter erklärt der 44-Jährige: „Wir haben jetzt mehr hauptamtliche Trainer angestellt, mehr Scouts, die für uns tätig sind. Wir haben in unseren Nachwuchsmannschaften mittlerweile sogar hauptamtliche Co-Trainer. Einen solchen Standard gibt es durchgehend nicht einmal beim DFB. Und das trägt Früchte.

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So ist es ausgeklügeltes Kalkül, dass die Frequenz der Top-Talente, die den Sprung in den Profikader schaffen, rapide steigt. „Bei uns dürfen die Spieler auch den letzten Schritt zu den Profis machen. Wir ziehen das durch und schaffen auch Platz für unsere jungen Spieler“, führt er fort, „ich glaube, bei anderen Klubs ist das schwieriger. Ich gebe Ihnen mal ein Beispiel: Wir haben Raffael, den wir ausgeliehen hatten, nicht verpflichtet, obwohl er ein sehr guter Spieler ist. Wir haben uns nicht gegen ihn entschieden, sondern für Max Meyer. Wir wollten, dass er sich hier entfalten kann. Hätten wir Raffael verpflichtet, würde Max Meyer jetzt nicht da stehen, wo er ist. Er hätte sich auf alle Fälle durchgesetzt, weil er die Qualität hat. Aber es hätte wesentlich länger gedauert.

Entsprechend darf sich Fußballdeutschland, insbesondere aber die Fans des FC Schalke 04, in Zukunft noch auf einige vielversprechende Talente aus der ‚Knappenschmiede‘ freuen.

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