Der FC Bayern München wird unruhig. Nach zuletzt drei sieglosen Pflichtspielen infolge läuft der Rekordmeister den eigenen Ansprüchen hinterher. Die Umstellung von Pep Guardiola auf Carlo Ancelotti scheint der Mannschaft schwerer zu fallen als bisher angenommen.
In der Bundesliga zwei Unentschieden infolge, zuvor eine Niederlage in der Champions League – so etwas kennt man beim FC Bayern München nicht mehr. Dementsprechend schrill erklangen die Alarmglocken im Anschluss an das 2:2 gegen Eintracht Frankfurt am vergangenen Samstag. „So, wie wir in der ersten Halbzeit gespielt haben, war das nicht Bayern München. Die Einstellung hat nicht gestimmt. Wir müssen schnell eine andere Gangart zeigen, schon am Mittwoch. Sonst haben wir ein Problem“, polterte Klubboss Karl-Heinz Rummenigge nach dem Spiel.
Beim Rekordmeister muss sich etwas ändern, auch wenn man in Bundesliga und Champions League noch voll auf Kurs ist. Im Zentrum der Kritik steht Neutrainer Carlo Ancelotti. Wie die ‚Bild‘ berichtet, kommt dessen ruhiger Führungsstil bei den Bayern-Verantwortlichen nicht gut an. Sowohl Sportliche Leitung als auch die Mannschaft sollen sich wünschen, dass Ancelotti strenger durchgreift.
Dass dieses Auftreten bei den Bayern zu Erfolg führt, zeigten die vergangenen Jahre. Mit Pep Guardiola trainierte ein lauter, leidenschaftlicher, teils aufbrausender Trainer den Rekordmeister, der gerne kontroverse Entscheidungen traf und immer wieder mit Medienvertretern aneinandergeriet. Der höfliche Signore Ancelotti ist da das genaue Gegenteil. Dennoch ist der 57-Jährige offenbar gewillt, interne Abläufe zu verändern – wenn auch zunächst im Kleinen. Laut ‚Sport Bild‘ traf sich die Mannschaft vor dem Champions League-Spiel gegen die PSV Eindhoven am morgigen Mittwoch schon am Vorabend im Teamhotel anstatt wie sonst erst am Vormittag des Spieltags.
FT-Meinung: Es ist kaum vorstellbar, dass der Italiener seinen Stil, der ihn immerhin zu drei Champions League-Titeln führte, grundlegend ändert. Die Münchner werden lernen müssen, damit umzugehen. Eine Eingewöhnungsphase sollte jedem Trainer zugestanden werden – auch wenn dieser beim Rekordmeister angestellt ist.
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