FC Bayern: Heynckes hört im Sommer auf

von Lukas Hörster - Quelle: Sky | Sport Bild
2 min.
Im Blickpunkt: Jupp Heynckes @Maxppp

Anfang Oktober übernahm Jupp Heynckes den kriselnden FC Bayern. Seitdem fuhr der Altmeister 23 Siege in 25 Pflichtspielen ein. Die sechste Meisterschaft in Folge ist nur noch Formsache. Logisch, dass die Bayern-Bosse den Rheinländer halten wollen. Dieser hat nun eine Entscheidung getroffen.

Die Charme-Offensive von Uli Hoeneß war offenbar tatsächlich „vergebene Liebesmüh“. ‚Sky‘ berichtet, dass Jupp Heynckes das Traineramt beim FC Bayern mit Saisonende niederlegen wird. Die Mannschaft sei darüber bereits informiert, so Reporter Torben Hoffmann auf Twitter. Manche Spieler seien über die ungeklärte Trainerfrage nicht glücklich, so der Ex-Profi weiter.

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Im Interview mit der ‚Sport Bild‘ (Mittwochsausgabe) sagt Heynckes, der Fragen zu seiner Zukunft in den vergangenen Wochen immer wieder ausgewichen war: „Ich bin gekommen, weil der FC Bayern in einer ganz schwierigen Situation war und kurzfristig nicht den Trainer verpflichten wollte, von dem der Klub überzeugt war. Deswegen habe ich gesagt: Ich mach das bis zum Saisonende und dann müsst ihr sehen, wie es weitergeht.“

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„Das Leben besteht nicht nur aus Arbeit“

Der Triple-Coach weiter: „Das ist eine Vereinbarung, die steht. Ich bin immer dafür, dass man sich an klare Fakten hält. Es gab ja zuvor berechtigte Stimmen: Kann ein 72-Jähriger noch einen Bundesligisten trainieren? Im Sommer bin ich 73, man weiß nie, wie viel Zeit einem noch bleibt. Ich habe nie mehr vorgehabt, auf die Trainerbank zu gehen. Das Leben besteht nicht nur aus Arbeit.“

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Auf seinen Freund und Präsident Uli Hoeneß angesprochen, der in den vergangenen Monaten öffentlich um einen Heynckes-Verbleib warb, meint der Weltmeister von 1974: „Keiner konnte bei unserem Dienstantritt damit rechnen, dass es so läuft. Ich weiß, wie ehrgeizig und ambitioniert Uli ist. Daher hatte er eben Träume. Aber: Nicht jeder Traum geht in Erfüllung.“

Lob für Tuchel

Einen Favorit auf die eigene Nachfolge hat Heynckes auch schon ausgemacht. So sagt der zweifache Champions League-Sieger: „Ich denke, dass Thomas Tuchel die Qualität hat, auch einen FC Bayern zu trainieren.“ Die viel zitierten Probleme in der Menschenführung sieht Heynckes da nicht als Hindernis: „Ach, was wurde da über mich auch schon alles geschrieben. Als junger Trainer macht man Fehler.“

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Und weiter: „Mein Gott, das kommt vor. Natürlich wird Thomas irgendwann die ein oder andere Sache anders sehen. Aber das sind Kleinigkeiten. Was zählt ist doch: Seit Tuchel weg ist aus Dortmund, hat der Verein nicht mehr einen so tollen Fußball gespielt.“ Der Schwabe coachte den BVB zwischen 2015 und 2017. Dabei holte er die Vize-Meisterschaft 2016 sowie den DFB-Pokal 2017.

FT-Meinung

Heynckes‘ Worte in der ‚{Sport Bild}‘ lesen sich wie ein vorzeitiges Abschieds-Interview. In dem 72-Jährigen ist wohl endgültig der Entschluss gereift, den FCB nicht über den Sommer hinaus betreuen zu wollen. Dass die Mannschaft darüber bereits informiert ist, ist naheliegend. Die Trainersuche der Münchner wird in den kommenden Wochen auf Hochtouren laufen. Tuchel geht auch dank Heynckes' Segen als Favorit ins Rennen.

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