FT-Gedankenspiele: Diese Spieler sollte Rudi Völler auf dem Zettel haben

von Tristan Bernert
4 min.
Bayer 04 Leverkusen @Maxppp

Seit dem 1. Juli ist das Transferfenster offiziell geöffnet. Zahlreiche Verpflichtungen hatten die Bundesligisten aber schon zuvor getätigt. Dennoch gibt es weiter viel zu tun. FussballTransfers hat den Transferwald durchforstet und überlegt, welche Spieler für welchen Klub Sinn ergeben könnten. Heute eine Empfehlung für Rudi Völler von Bayer Leverkusen.

Die eigentlich als Übergangssaison bezeichnete erste Spielzeit von Bayer Leverkusen unter Trainer Roger Schmidt war ein voller Erfolg. Die Mannschaft verinnerlichte das pressingorientierte Spielsystem des 48-Jährigen schneller als erwartet und überzeugte mit anschaulichem Offensivfußball. Viele Spieler machten unter Schmidt einen Leistungssprung. Allen voran Karim Bellarabi, der es bis in die Nationalmannschaft schaffte. Am Ende sprang Platz vier und damit die Champions League-Qualifikation heraus.

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Auch auf dem Transfermarkt macht der Verein um Manager Rudi Völler und Kaderplaner Jonas Boldt bisher einen guten Job. Sturmflop Josip Drmic konnte gewinnbringend an Borussia Mönchengladbach verkauft werden. Als Ersatz kam sein Schweizer Landsmann Admir Mehmedi vom SC Freiburg, der sowohl in der Sturmspitze als auch auf dem Flügel eingesetzt werden kann.

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Leihspieler Kyriakos Papadopoulos konnte vom FC Schalke 04 fest verpflichtet werden. Zusätzlich kam Defensivallrounder André Ramalho ablösefrei von RB Salzburg. Einziger Wermutstropfen ist der Abgang von Gonzalo Castro, den es für elf Millionen Euro zu Borussia Dortmund zog. Obwohl sich das Transferkarussell in Leverkusen bereits munter dreht, ist ein Ende der Aktivitäten noch lange nicht in Sicht. FussballTransfers hat Scout gespielt und überlegt, welche Spieler ins Raster von Völler und Co. passen würden.

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Bisher hat die ‚Werkself‘ durch Spielerverkäufe 29 Millionen Euro eingenommen. Nur 14,5 Millionen gab man aus. Die restliche Summe soll in Kombination mit den Einnahmen aus einer als wahrscheinlich eingestuften Champions League-Teilnahme in weitere Verstärkungen investiert werden. „In allen drei Mannschaftsbereichen könnten wir noch zulegen, wenn sich die Möglichkeit ergibt. Wir haben jetzt schon eine relativ gute Mannschaft. Es geht darum, ganz gezielt noch Top-Spieler dazuzuholen, damit wir uns wirklich verstärken. Wir brauchen einen breiten Kader und wir brauchen Konkurrenzkampf“, verriet Schmidt vor einigen Tagen. Für das Mittelfeld soll der frisch gebackene Copa America-Sieger Charles Aránguiz vom SC Internacional Porto Alegre kommen. Wunschkandidat für die Innenverteidigung ist Jonathan Tah vom Hamburger SV. Falls ein Transfer der beiden scheitert, müssen geeignete Alternativen bereit stehen.

Kommt ein Sechser oder wird es Calhanoglu?

Für die vakante Kaderstelle im zentralen Mittelfeld soll ein Spieler kommen, der defensiv sicher steht, gleichzeitig aber auch Vorzüge in der Spielgestaltung besitzt. Denn Lars Bender und Christoph Kramer stellen beide eher den defensiven Teil einer Doppelsechs dar. Ein mögliches offensives Gegenstück zu den zwei deutschen Nationalspielern könnte Jordy Clasie von Feyenoord Rotterdam sein. Der 24-jährige Niederländer führte seine Mannschaft in der vergangenen Saison als Kapitän auf den Platz. Als Schaltzentrale im Mittelfeld verfügt er über hohe Ballsicherheit und ein sicheres Passspiel.

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Dennis Praet vom RSC Anderlecht wäre eine noch offensivere Variante. Der Belgier ist ein klassischer ‚Zehner‘, der anders als Clasie weniger in der Defensive mithilft. Bei einem Transfer des 21-Jährigen wäre deshalb vorstellbar, dass Hakan Calhanoglu die Rolle als Verbindungsspieler im Mittelfeld übernimmt. Eine Option, die Boldt in Erwägung zieht. Eine günstigere Alternative wäre Vladimir Darida vom SC Freiburg. Ob der Tscheche jedoch bereits die Qualität für die Champions League besitzt, ist fraglich.

Sparen oder investieren?

In der Innenverteidigung ist die ‚Werkself‘ mit Papadopolous, Ömer Toprak und Tin Jedvaj bereits gut aufgestellt. Kommen soll noch ein weiteres Talent, das für den verletzungsanfälligen Griechen oder bei einer Formkrise des jungen Jedvaj in die Bresche springen könnte. Ein Spieler, der in dieses Raster passt, wäre Marc-Oliver Kempf vom SC Freiburg. Der 20-Jährige überzeugte bei der U20-WM in Neuseeland als Abwehrchef. Trotzdem müsste Bayer dem Innenverteidiger wohl Zeit zur Entwicklung geben.

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Ein Spieler, der wohl direkt weiterhelfen könnte, wäre Chancel Mbemba vom RSC Anderlecht. Für den Kongolesen müsste Völler zwar wohl neun Millionen Euro bezahlen, doch wäre der 20-Jährige eine nachhaltige Investition in die Zukunft. Auch bei Borussia Mönchengladbach stand Mbemba lange auf der Liste.

Ein chilenisches Experiment im Sturm?

Trotz der Verpflichtung von Admir Mehmedi wünscht sich Schmidt noch einen weiteren Stürmer. Gesucht ist ein echter Torjäger, der Stefan Kießling vertreten kann. Völler sollte hierbei über John Guidetti nachdenken. Der 23-Jährige galt lange Zeit als eines der größten Sturmtalente Europas und wurde schon 2007 in die Jugend von Manchester City transferiert. Bei den ‚Skyblues‘ konnte er sich nie richtig durchsetzen. Mehrfach wurde der Schwede verliehen. In der vergangenen Saison spielte er für Celtic Glasgow und kam auf 15 Tore in 35 Spielen. Nun ist Guidetti vereinslos. Bei der U21-Europameisterschaft in Tschechien machte der Schwede mit zwei Treffern beim Titelgewinn seines Landes auf sich aufmerksam. Der FC Schalke 04 ist interessiert.

Eine mit mehr Risiko verbundene Alternative wäre Eduardo Vargas vom SSC Neapel. Der Chilene gewann wie Aránguiz kürzlich die Copa América und überzeugte mit vier Toren. Problematisch könnte neben der wohl hohen Ablösesumme die Tatsache sein, dass der 25-Jährige für die Nationalmannschaft zwar regelmäßig netzt, auf Vereinsebene bis dato aber nie überzeugen konnte. Vargas ist kein klassischer Mittelstürmer. Seine besten Spiele machte er aber dennoch im Sturmzentrum.

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