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Guardiola: Darum ist der FC Bayern jetzt „sein FC Bayern“

von Tobias Feldhoff
2 min.
Pep Guardiola hat sich angeblich für ManCity entschieden @Maxppp

Der FC Bayern hat die Spielidee von Pep Guardiola inzwischen bravourös verinnerlicht. Mit Blick auf den auslaufenden Vertrag wäre es aber vielleicht sogar hilfreich, wenn sich die Bayern-Stars die ein oder andere Schwäche leisten würden.

Die Spekulationen um Pep Guardiola nahmen in den zurückliegenden Wochen einfach kein Ende. Englischen Medien zufolge hat sich der Katalane bereits für Manchester City entschieden. Doch die Wahrheit ist: Guardiola befindet sich noch in der Findungsphase – ein Prozess, den er nach Wunsch des FC Bayern noch vor Weihnachten abschließen soll. Der Biograph des Taktikfuchses hat nun Einblicke darüber geliefert, welche Gründe Guardiola zum Verbleib an der Säbener Straße bewegen könnten.

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Denn nach anfänglichen Schwierigkeiten hätten die Bayern-Stars nun begriffen, was der 44-Jährige in jedem Training vermitteln möchte. „Es war ein langwieriger Prozess, doch jene Fußballer, die jetzt das Stammgerüst der Mannschaft bilden, haben Guardiolas Auffassung von Fußball verinnerlicht“, erklärt Martí Perarnau im Interview mit der ‚Neuen Zürcher Zeitung‘. Den durchlaufenen Prozess vergleicht der Biograph mit einem Supermarkt: „Sie können sich das vorstellen wie in einem kleinen Supermarkt: Guardiola ist der Ladenbesitzer, der die Regale mit allen Waren aufgefüllt hat, die er für überlebenswichtig hält. Er hat seinen Kunden, also den Fussballern, gesagt, welche Waren sie brauchen und wo sie diese finden. Die Einkaufskörbe der Bayern-Spieler sind nun prall gefüllt.“

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Keine Tendenz erkennbar

Dass Guardiola diese Aufgabe erfolgreich bewältigt hat, sei allerdings kein Indiz dafür, dass er im Sommer die Koffer packt. „Guardiolas Mannschaft weiß jetzt zwar, wie sie spielen soll. Doch sie muss das Erlernte nun auch in jeder Situation richtig anwenden“, stellt Perarnau klar, „die größte Herausforderung der kommenden Monate ist es, flexibel zu sein, erst recht, wenn sich die Meisterschaft erneut frühzeitig entscheiden sollte. Bayern muss gegen Augsburg genauso gut spielen wie gegen Real Madrid. Das ist die Kunst.“

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Die große Problematik habe für Guardiola darin bestanden, die spanische Spielidee mit der deutschen zu vereinen. Laut Perarnau hat der Bayern-Coach „in München mehr gelernt“ als er vor seiner Ankunft gedacht habe: „Es ist eine Fusion des Barcelona-Fußballs und klassischer deutscher Spielelemente. Seine Grundprämisse hat Guardiola dabei nie aufgegeben: Ballbesitz.“ Die Schlüsselfigur dafür sei zu Beginn Xabi Alonso gewesen: „Mit ihm kam der lange Ball in Richtung Tor ins Spiel der Bayern. Mittlerweile setzt diesen langen Ball auch der Verteidiger Jérôme Boateng ein. Deshalb brauchte Bayern einen echten Stürmer wie Robert Lewandowski.“

Wie sich Guardiola entscheiden wird, hängt also in erster Linie damit zusammen, inwieweit der Fußballlehrer seine Spielphilosophie adaptiert sieht. „Erfolg bedeutet für ihn vor allem Fortschritt, Fortschritt im Sinne einer Entwicklung zu etwas Besserem“, gibt Perarnau das Stichwort. Wollen die Bayern also die Wahrscheinlichkeit für eine Vertragsverlängerung mit Guardiola erhöhen, wäre es womöglich sogar besser, wenn das Team in den kommenden Wochen einige Schwächen an den Tag legen würde.

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