In Teheran geboren, in Berlin das Fußballspielen erlernt, zogen der Reiz des Neuen und üppige Gehälter Ashkan Dejagah weg aus der deutschen Hauptstadt. Aktuell spielt der 27-Jährige beim FC Fulham. Im Sommer plant sein Heimatverein womöglich eine Rückholaktion.
„Das hier ist meine Heimat“, sagte Ashkan Dejagah 2004 stolz und meinte damit nicht etwa den Iran, in dessen Hauptstadt er am 5. Juli 1986 geboren wurde, sondern Berlin. Damals hatte der heute 27-jährige Flügelspieler gerade den Sprung in den Profikader von Hertha BSC geschafft. „Natürlich habe ich Sehnsucht nach dem Iran, nach meinen Verwandten dort“, gesteht der robuste Offensiv-Akteur ein, „wenn ich dort bin, sehne ich mich bald wieder nach Berlin.“
Der ehemalige deutsche U21-Nationalspieler weiß, was er seiner Wahl-Heimat zu verdanken hat. „Ein knappes halbes Jahr war ich alt, als meine Eltern nach Deutschland zogen. Sie wollten meinem zwei Jahre älteren Bruder Ardeshir und mir ein besseres Leben bieten.“ Das hat Familie Dejagah geschafft. Nach der Hertha wechselte der Deutsch-Iraner 2007 zum VfL Wolfsburg und ist mittlerweile in der Premier League beim FC Fulham gelandet.
Nach Informationen des ‚kicker‘ plant sein Heimatklub im Sommer eine Rückholaktion des verlorenen Sohnes. Die ‚Cottagers‘, bei den Felix Magath vor einigen Wochen das Ruder übernahm, schweben in akuter Abstiegsgefahr. Sollte Fulham letztlich der schwere Gang in die Championship, Englands zweite Liga, nicht erspart bleiben, denken die Verantwortlichen um Manager Michael Preetz und Trainer Jos Luhukay darüber nach, den rechten Mittelfeldspieler mit einer ordentlichen Portion Offensivdrang zurück in die Hauptstadt zu lotsen. Im Craven Cottage besitzt der 27-Jährige noch Vertrag bis 2015 inklusive Option.
Bei der ‚Alten Dame‘ konnten die Flügelspieler zuletzt nur selten überzeugen. Sowohl auf links (Nico Schulz und Änis Ben-Hatira) als auch auf rechts (Sami Allagui) drückt der Schuh. Adrián Ramos, der am Saisonende aller Voraussicht nach zu Borussia Dortmund wechselt, war in der Offensive in den vergangen Wochen meist auf sich allein angewiesen. Vor allem wenn Pierre-Michel Lasogga im Sommer zurückkehrt – die Zeichen stehen gut – braucht Trainer Luhukay Außenspieler, die ihrem Mittelstürmer besser zuarbeiten. Entsprechend könnte Dejagah die Lösung sein. Dass seine früheren Kollegen um die alte Hertha-Generation der Boateng-Brüder, Patrick Ebert und Sejad Salihovic ebenfalls zurückkehren, ist unterdessen eher unwahrscheinlich.
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