KNVB-Direktor nennt Bayern-Verhalten "asozial"
Der Streit zwischen dem FC Bayern München und dem niederländischen Fußballverband spitzt sich zu. Erst setzte Bondscoach Bert van Marwijk den angeschlagenen Mark van Bommel ein, jetzt meldet sich KNVB-Direktor Bert van Oostveen mit scharfer Kritik an den Bayern zu Wort. „Es ist asozial, das über die Medien zu machen“, schreibt er in einer Stellungnahme am Mittwochmorgen über die Münchener Forderungen, van Bommel nicht einzusetzen.
Der Kapitän hatte über anhaltende Knieprobleme geklagt, die sich nach einen Tritt auf das lädierte Knie im Freitags-Spiel gegen Moldawien noch verschlimmert hatten. Die Bayern hatten den KNVB offiziell aufgefordert, Mark van Bommel unverzüglich nach München zurück zu schicken. Dies untermauerten sie am Vormittag vor dem Spiel mit einem Fax an van Oostveen, der verärgert reagiert: „Ich habe geantwortet, dass van Bommel fit ist und es keine medizinischen Hindernisse gibt – und dass ich ‚not amused‘ über den Verlauf dieser Sache bin.“
Er betont, dass van Bommel zuvor von Cor van der Hart, einem unabhängigen Arzt, untersucht wurde, und die entstandenen Aufnahmen anbei zum Fax nach München gesendet wurden. Im Qualifikationsspiel gegen Schweden (4:1) spielte der Mittelfeldspieler folglich, wurde allerdings in der 72. Minute ausgewechselt – und auf der Bank sofort von einem Mannschaftsarzt mit Eis behandelt. Genauere Informationen zu dieser Maßnahme wurden bisher nicht öffentlich.
Die ohnehin komplizierte Situation zwischen den beiden Parteien droht nun zu eskalieren. Van Oostveen zwar erklärte, dass man im September ein gutes Gespräch über Arjen Robben und dessen Verletzung geführt habe. „Aber hier haben sie (Bayern/d. Red.) sich keinen Gefallen“, mahnt er in Bezug auf das aktuelle Münchener Verhalten. Die Gefahr steigt damit, dass eine Entscheidung über den Ausgang der Robben-Thematik vor Gericht getroffen werden muss.
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